Schelte für Münchens OB Rummenigge fühlt sich ungeliebt
18.05.2008, 12:27 UhrBayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hat am Rande der Meisterfeier heftige Kritik an Münchens Oberbürgermeister Christian Ude geübt. "Der Oberbürgermeister vermittelt leider den Eindruck, dass wir keine Freunde sind. Er hätte aus Respekt hier sein müssen. Der FC Bayern ist das werbeträchtigste Objekt der Stadt, und niemand ist interessiert", sagte Rummenigge nach der Feier auf dem Rathausbalkon und einem Empfang durch die Stadt.
Es könne nicht sein, "dass die Stadt auf den Rathausbalkon einlädt und Christian Ude auf Mykonos ist. Ich fordere sie auf: Verändern Sie Ihre Haltung und Position. Werden Sie dem FC Bayern gegenüber gerecht", meinte der Bayern-Boss, nachdem Ude bereits seiner Einladung zum DFB-Pokalfinale in Berlin nicht nachgekommen war.
Unverständnis bei Ude
Ude, Mitglied des Aufsichtsrats bei Lokalrivale und Zweitligist 1860 München, reagierte auf die Attacken von Rummenigge umgehend mit einer Presseerklärung. "Es zeigt ein seltsames Verständnis von Taktgefühl, wenn man eine Einladung annimmt, um dann den entschuldigten und vom Bürgermeister vertretenen Gastgeber öffentlich zu rüffeln", erklärte der Münchner OB.
Beim Pokalfinale in Berlin konnte er ebenso wie der bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein "wegen längst vereinbarter Termine nicht dabei sein", so Ude: "Am vorletzten Finale des FCB hatte ich aber ebenso wie bei den vorangegangenen sieben Meisterfeiern auf dem Rathausbalkon teilgenommen."
Der SPD-Politiker konterte auch den Kritikpunkt, dass die Stadt dem FC Bayern keine Wertschätzung entgegenbringen würde: "Die Stadt München hat, obwohl ihr dadurch jährlich einige Millionen Euro an Einnahmen für das Olympiastadion verloren gehen, dem FC Bayern seinen mit Nachdruck vertretenen Wunsch erfüllt, einen Stadionneubau zu ermöglichen. Der Steuerzahler hat dafür insgesamt 200 Millionen Euro aufgebracht - und da beklagt sich der FC Bayern über fehlende Unterstützung durch die Politik."
Bayern beleidigt
Laut "Bild" trugen sich die Bayern beim Empfang nicht in das Goldene Buch der Stadt ein. Und das Präsent der Stadt zur Meisterschaft - einen großen silbernen Pokal - ließen die Bayern im Rathaus zurück.
Quelle: ntv.de