"Müssen zusammenhalten" Russische Tennisstars verdammen den Krieg
26.02.2022, 15:30 Uhr
Daniil Medwedew äußerte sich deutlich für den Frieden.
(Foto: imago images/AAP)
Die beiden russischen Tennisprofis Andrej Rubljow und Daniil Medwedew äußern sich mit klaren Worten zum Angriff Russlands auf die Ukraine. Die Top-10-Spieler appellieren für Frieden. Rubljow gewann zuletzt gemeinsam mit einem Ukrainer einen Doppeltitel - für Medwedew ein großes Zeichen.
Der russische Tennisprofi Andrej Rubljow hat nach seinem Finaleinzug beim Turnier in Dubai eine Anti-Kriegs-Botschaft abgegeben. Im Anschluss an den 3:6, 7:5, 7:6 (7:5)-Erfolg über den Polen Hubert Hurkacz schrieb der 24-Jährige am Freitag "No War Please" ("Kein Krieg bitte") auf die Linse einer TV-Kamera. Normalerweise unterschreiben die Spieler nach Siegen mit ihrer Signatur. Im Interview auf dem Platz wurde Rubljow einem Bericht der Nachrichtenagentur AP zufolge nicht zu seiner Botschaft im Zuge der Invasion Russlands in die Ukraine befragt.
Später auf der Pressekonferenz führte der Russe seine Gedanken aber weiter aus: "In diesen Momenten merkst du, dass dein Match überhaupt nicht wichtig ist", sagte er sichtlich angefasst "Natürlich nimmt mich das mit. Was passiert, ist einfach schrecklich. Und wie ich sagte: Man bekommt wieder vor Augen geführt, wie wichtig Frieden ist."
"Die Menschen müssen zusammenhalten"
Der neue Tennis-Weltranglisten-Erste Daniil Medwedew hatte sich zuvor betroffen über den Angriff russischer Truppen auf die Ukraine geäußert. "Hier in Mexiko aufzuwachen und die Nachrichten aus der Heimat zu sehen, war nicht einfach", sagte der 26 Jahre alte Russe nach seinem Viertelfinalsieg beim ATP-Turnier in Acapulco. Als Tennisspieler werbe er für Frieden auf der ganzen Welt. "Wir spielen in so vielen verschiedenen Ländern, ich war als Junior und als Profi in so vielen verschiedenen Ländern. Es ist nicht leicht, all diese Neuigkeiten zu hören", sagte Medwedew.
Weil Novak Djokovic beim parallel stattfindenden Turnier in Dubai verlor, wird er am kommenden Montag seine Führung in der Weltrangliste an Medwedew abgeben. Natürlich sei er froh, die Nummer eins zu werden, sagte Medwedew und bezeichnete dies als Ziel seit seiner Kindheit. "Aber in diesen Momenten ist klar, dass Tennis manchmal nicht so wichtig ist". Medwedew verwies darauf, dass in der vergangenen Woche beim Turnier in Marseille sein russischer Landsmann Rubljow gemeinsam mit dem Ukrainer Denis Molchanow den Doppel-Titel gewonnen habe. "Das war großartig, weil die Menschen zusammenhalten müssen", sagte Medwedew.
Quelle: ntv.de, ter/dpa