Drogen-Verfahren als Vorwand? Russland verlängert Haft von US-Olympiasiegerin
18.03.2022, 11:03 Uhr
Griner sitzt seit Februar in Russland in Haft.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Brittney Griner ist zweifache Olympiasiegerin - und Gefangene in Russland. Im Februar wird die Basketballerin wegen mutmaßlichen Drogenbesitzes festgenommen, inmitten der Spannungen zwischen Moskau und Washington wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Griner muss weiter ausharren.
US-Basketballstar Brittney Griner muss nach ihrer Festnahme am Moskauer Flughafen wohl zwei weitere Monate in Haft verbringen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass vermeldete, wurde die Maßnahme gegen die Olympiasiegerin durch ein Gericht in Chimki nahe der russischen Hauptstadt bis zum 19. Mai verlängert.
Griner wurde festgesetzt, nachdem in ihrem Gepäck angeblich Vape-Kartuschen mit Cannabisöl gefunden wurden. Laut der Nachrichtenagentur Ria Novosti sollen Griners Anwälte versucht haben, ihre Klientin freizubekommen, da die Behandlung "rechtswidrig" und "übermäßig hart" sei. Dies wurde abgelehnt. Die Verteidiger hätten aber nicht die "Vorwürfe wegen Drogenhandels an sich" bestritten, schrieb Ria Nowosti. Griner drohen Berichten zufolge fünf bis zehn Jahre Haft.
"Wir bestehen darauf, dass die russische Regierung allen US-Bürgern konsularischen Zugang gewährt, einschließlich denjenigen, die sich wie Brittney Griner in Untersuchungshaft befinden", so das US-Außenministerium auf ESPN-Anfrage. Griner gehe es "nicht gut, aber sie ist okay", teilte eine nicht namentlich genannte Quelle aus dem Umfeld der Spielerin dem TV-Sender mit.
Die 31 Jahre alte Griner hatte Phoenix Mercury 2014 zum dritten Titel in der US-Profiliga WNBA geführt und war 2021 mit ihrem Team erneut ins Finale eingezogen. Seit 2015 spielt Griner zudem in der WNBA-Pause bei UMMC Jekaterinburg. Bis auf die Olympiasiegerin von 2016 und 2021 haben alle Spielerinnen aus der US-Liga Russland nach der Invasion der Ukraine verlassen.
Griner war im Februar inmitten heftiger Spannungen zwischen Moskau und Washington wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine festgenommen worden. Das US-amerikanische Außenministerium hatte bereits am 23. Januar eine Reisewarnung für Russland herausgegeben. Dabei war auch auf die "Möglichkeit von Belästigungen von US-Bürgern durch die russischen Sicherheitsbehörden" hingewiesen worden.
Quelle: ntv.de, ara/sid/AFP