Sport

Neubeginn im Team Germany Sasse geht von Bord

Das lange und zähe Ringen um die Macht im ersten deutschen America's-Cup-Team ist beendet. Bei einem Notar-Termin wurden am Dienstag die Machtverhältnisse in der Deutschen Challenge 2007 AG neu festgelegt. Hauptsponsor Ralph Dommermuth sicherte sich durch die Übernahme aller Anteile die alleinige Herrschaft im Team. "Gemessen am Gehalt eines Angestellten war es teuer, gemessen an meinem Vermögen nicht so sehr", sagte er in einem dpa-Gespräch und kündigte an, künftig noch mehr Geld in das erste deutsche Team beim Segelklassiker investieren zu wollen. "Wir stehen vor einer Kapitalerhöhung, die ich auch zeichnen werde. Wir werden mit einem Budget von über 50 Millionen Euro arbeiten."

Mitgründer und Großaktionär Uwe Sasse (München), der bereits Ende September vom Aufsichtsrat als Teamchef entlassen worden war, sich dagegen aber gerichtlich gewehrt hatte, zog sich auf allen Ebenen vom Projekt zurück und verkaufte seinen 45-Prozent-Anteil an Dommermuth. Der United Internet-Gründer aus Montabaur erwarb gleichzeitig die fünf Prozent von Sasses Gründungspartner Rainer Siggelkow (München); er hält nun 100 Prozent.

"Die Vereinbarungen wurden bereits gestern Nacht per Fax unterschrieben. Mein Unternehmen und ich stehen hundertprozentig hinter dem Team", sagte Dommermuth nach dem herbeigesehnten Abschied von Sasse. "Ich möchte mich bei Herrn Sasse vor allem für sein Unternehmertum und die historische Gründungsarbeit an der Kampagne bedanken."

Auch Sasse gab sich diplomatisch: "Wir sind nach langer Überlegung zu dem Schluss gekommen, eine Einigung zum Wohle des Segelsports und des Teams zu finden." Für den Deal musste Dommermuth tief in die Tasche greifen. Sasses Abfindung soll die Millionengrenze deutlich überschreiten. Über die genaue Summe haben die zerstrittenen Parteien, die im monatelangen Verhandlungsmarathon in der Nacht zum Dienstag endlich eine Einigung erzielten, Stillschweigen vereinbart.

Nach teilweise skandalösen Personalquerelen während der Vorregatten zum America's Cup in Malmö (Schweden) und Trapani (Sizilien) steht die Mannschaft um Skipper Jesper Bank nun vor einem Neubeginn. Neben dem Dänen Bank und Technik-Vorstand Eberhard Magg (Kressbronn) soll Interims-Vorstand Michael Scheeren (Wallmerod) nun doch auf Dauer die Rolle des Teamchefs übernehmen. "Wir wollen keine weitere Unruhe mehr im Team und ab sofort sportlich Schlagzeilen machen. Etwas anderes will ich nicht mehr hören", sagte Dommermuth.

Quelle: ntv.de

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