Sportlich erlebt der FC Schalke 04 derzeit den absoluten Horror. Doch auch abseits des Platzes herrscht massive Unruhe beim Fußball-Bundesligisten. Trainer David Wagner möchte die Saison mit einem positiven Erlebnis abschließen, auch um dem Klub wichtige TV-Gelder zu sichern.

Der FC Schalke 04 will die Saison in der Fußball-Bundesliga mit einem Erfolgserlebnis abschließen. Nach der katastrophalen Rückrunde mit einer Serie von zuletzt 15 Spielen ohne Sieg sehnen Mannschaft und Trainer David Wagner einen positiven Ausklang im Auswärtsspiel beim SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr im Liveticker bei ntv.de) herbei. "Unabhängig von unserer Serie ist es um ein Vielfaches schöner, mit einem positiven Erlebnis in die Sommerpause zu gehen", sagte Wagner beim virtuellen Mediengespräch.

Im Fall einer weiteren Niederlage könnten die finanziell hart angeschlagenen Schalker noch von Platz elf auf 15 zurückfallen, was Auswirkungen auf die künftige Zuteilung von TV-Geldern hätte. "Zwar wird das TV-Ranking nach der Abschlusstabelle berechnet. Aber wir hatten ja die ganze Zeit die Möglichkeit, dafür Punkte zu sammeln. Nun ist der einzige Weg, zu versuchen, sich auf das Spiel in Freiburg zu fokussieren, natürlich auch für das TV-Ranking", sagte Wagner.

Fußball 23.06.20

"Moralische Bankrotterklärung" Der FC Schalke 04 ist (k)ein Schlachthof

Die heftigen Proteste inklusive Abrechnung der Fans gegen den Aufsichtsratschef Clemens Tönnies, der mit seinem Fleisch-Unternehmen wegen der massenhaften Corona-Ausbrüche im Kreis Güterslohn gewaltig unter Druck steht, sowie die von den Fans angekündigte Demonstration am Vereinsgelände zur Anpfiffzeit um 15.30 Uhr habe er natürlich auch wahrgenommen, "wie jeder andere aus den Medien", so Wagner. Tönnies habe er zwischenzeitlich geschrieben. "Aber es gab längere Zeit keinen verbalen Kontakt."

"Schon bessere Tage auf Schalke erlebt"

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Fans wüten: "Nicht mein Verein!" Schalke entlässt altgediente 450-Euro-Fahrer

Die insgesamt unruhige Lage im Verein, zu der auch der umstrittene Härtefallantrag und die Entlassung von altgedienten Fahrern beigetragen haben, lässt Wagner nicht kalt, zumal auch er und die Vorstände Jochen Schneider und Alexander Jobst in der Kritik der Fans stehen. "Ich bin der Meinung, dass der Dialog da der richtige Ansatz ist. Und es ist unbestritten, dass wir auf allen Ebenen Lösungen finden müssen." Darüber hinaus gab Wagner zu, dass alle irgendwie unter der schwierigen Phase litten: "Spaß? - da habe ich schon bessere Tage erlebt auf Schalke."

Definitiv fehlen in Freiburg wird neben den Langzeitverletzten Rechtsverteidiger Jonjoe Kenny (Gelb-Sperre). Für ihn sei auf der junge Timo Becker "die erste Option", ansonsten rückt nur Can Bozdogan nach seiner Sperre wieder in den Kader. Von den zuletzt angeschlagenen Spielern erwartet der Trainer niemanden zurück. Zwei Tage nach dem letzten Saisonspiel hat Schalke zu einem Mediengespräch eingeladen. Am Montag (12 Uhr) wollen Sportvorstand Jochen Schneider und Wagner gemeinsam die Ergebnisse ihre Saison-Analyse vorstellen und Fragen zur Zukunft beantworten.