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Ein Sieg zur richtigen Zeit Schalke bebt

Eine bebende Schalker Arena und zwei resignierende Konkurrenten: Dank des 1:0-Sieges gegen den Titelrivalen VfB Stuttgart ist Tabellenführer Schalke 04 der ersten deutschen Meisterschaft seit 49 Jahren einen großen Schritt näher gekommen und hat zumindest zwei seiner Verfolger den Zahn gezogen. Der VfB liegt nun schon sieben Punkte hinter den Gelsenkirchenern und hat den Titel wie auch die mit 0:1 bei Eintracht Frankfurt unterlegenen Münchner Bayern schon abgeschrieben.

"Das war ein Spieltag zu Gunsten von Schalke", musste Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zugeben. Neun Zähler beträgt der Rückstand des Rekordmeisters zur Spitze. Für Trainer Ottmar Hitzfeld eine nicht mehr zu bewältigende Hypothek. "So haben wir im Kampf um die Meisterschaft nichts zu suchen. Unser primäres Ziel bleibt die Qualifikation für die Champions League. Das müssen wir erstmal schaffen, bevor wir wieder über andere Dinge reden", wetterte der Coach, der seinen Vertrag unter der Woche bis 2008 verlängert hatte.

Auch S04-Trainer Mirko Slomka war in den vergangenen Tagen zur Unterzeichnung eines neuen Arbeitspapiers ins Vorstandszimmer gerufen worden, zeigte sich aber naturgemäß besserer Dinge: "Wir sind erleichtert, dass wir mal wieder drei Punkte hier behalten haben." Siegtorschütze Mladen Krstajic, der mit seinem Treffer einen ohrenbetäubenden Jubelsturm in der Arena ausgelöst hatte, ergänzte nach zuvor vier sieglosen Partien in Serie: "Das war ein richtiger Sieg zur richtigen Zeit. Das Stadion ist explodiert. Das war richtig geil."

Im Abstiegskampf punkteten derweil gleich vier Teams dreifach. Frankfurt, Energie Cottbus (1:0 bei Hertha BSC Berlin), der VfL Wolfsburg (3:1 gegen den VfL Bochum) und Alemannia Aachen (2:0 gegen Arminia Bielefeld) verbesserten ihre Situation. Die beiden Letztgenannten distanzierten sich durch ihre Erfolge sogar um fünf beziehungsweise sechs Punkte vom ersten Abstiegsrang.

Kein Wunder, dass die sieglose Konkurrenz mit den Ergebnissen haderte. "Dass es so läuft, hat wohl niemand erwartet", meinte Trainer Huub Stevens vom Hamburger SV, der mit seinem Team zwar im sechsten Spiel in Serie ungeschlagen blieb, aber nicht über ein 0:0 bei Hannover 96 hinauskam. HSV-Abwehrchef Joris Mathijsen fügte zähneknirschend hinzu: "Es ist unglaublich, dass die Mannschaften, die unten drin stehen, wieder gewonnen haben."

Mit einem Sieg wäre auch Hamburgs Ex-Trainer Thomas Doll gern in seine Aufgabe bei Borussia Dortmund gestartet. Allerdings reichte es im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg nur zu einem torlosen Remis. "Das ist in unserer Situation eigentlich zu wenig", gab der 40-Jährige zu, sah jedoch gute Ansätze: "Ich habe eine Charaktermannschaft gesehen. So kommen wir da unten raus."

Nach der Länderspielpause geht es für den BVB nach Bielefeld, wo auch Ernst Middendorp im ersten Spiel seiner dritten Amtszeit die Situation nicht zum Positiven wenden konnte. Nach der Pleite in Aachen herrschte fast schon Untergangs-Stimmung. "Wir haben nur noch Endspiele. Aber das nächste gegen Dortmund ist wirklich schon die allerletzte Chance", meinte Abwehrspieler Heiko Westermann.

Quelle: ntv.de

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