Sport

Kein Tor reicht nicht Schalke scheitert an Barca

Die wundersame Champions-League-Reise des FC Schalke 04 ist beim FC Barcelona erwartungsgemäß beendet worden. Trotz einer vor allem kämpferisch beachtlichen Leistung zogen die "Königsblauen" bei ihrer ersten Viertelfinal-Teilnahme in der Fußball-Königsklasse gegen die klar favorisierten Katalanen den Kürzeren.

Nach dem 0:1 im Hinspiel vor einer Woche unterlag Schalke auch im Rückspiel mit 0:1. Vor 85.000 Zuschauern im Stadion Camp Nou erzielte Yaya Tour (43. Minute) das Siegtor für die Katalanen, die im Halbfinale am 23. und 29. April auf Manchester United treffen. Die Engländer gewannen nach dem 2:0 im Hinspiel auch das Rückspiel gegen den AS Rom, diesmal mit 1:0 (0:0).

"Es ist schade, wir haben mit dem 0:1 kurz vor der Pause einen richtigen Nackenschlag erhalten. Der letzte Zentimeter hat gefehlt", befand Schalkes Trainer Mirko Slomka, der trotz Grippe auf der Bank saß. Manager Andreas Müller machte die fehlende Durchschlagskraft für das Aus verantwortlich: "Wenn man zu Hause 0:1 verliert und auch hier kein Tor erzielt, dann scheidet man aus, das ist klar. Außerdem hat dem FC Barcelona das Tor kurz vor der Pause in die Karten gespielt."

Viele Chancen, kein Tor

Wieder mit dem im Hinspiel gesperrten Mittelfeldstrategen Jermaine Jones, aber ohne den mit Adduktorenproblemen auf der Bank sitzenden Nationalspieler Christian Pander starteten die Gäste in das Duell mit dem Favoriten. Und wie versprochen versteckten sie sich keineswegs, sondern wählten mutig den Weg nach vorn.

Nach acht Minuten prüfte Halil Altintop erstmals Torwart Victor Valdes, der den scharfen Schuss mit Mühe parieren konnte. Während die weiterhin ohne die verletzten Superstars Ronaldinho, Messi und Deco angetretenen Katalanen anfangs gar nicht in die Gänge kamen, spielten die "Knappen" auch in der Folge forsch drauflos. Sie vergaßen jedoch, den wichtigen Führungstreffer zu markieren: Torjäger Kevin Kuranyi (14./20.) und der starke Jones (20.) hatten ihn auf dem Fuß, scheiterten aber jeweils knapp.

Barca enorm effizient

Der schon zuletzt in der Primera Division enttäuschende FC Barcelona vertraute - ob gewollt oder nicht - im eigenen Stadion auf Konter. Einer davon führte zur lange besten Einschussmöglichkeit, als nach Iniestas glänzendem Steilpass Xavi freistehend am glänzend reagierenden Keeper Manuel Neuer scheiterte (12.).

Als Schalke gegen Ende der ersten Halbzeit ein wenig Tempo herausnahm, kam "Barca" zum zweiten Mal gefährlich vor das Tor - und zum ebenso glücklichen wie unverdienten 1:0: Beim Rettungsversuch auf der Linie nach einer von Bordon abgefälschten Krkic-Flanke köpfte Mladen Krstajic das Leder genau vor die Füße von Tour, der nur noch abzustauben brauchte.


Kräfte schwinden in Hälfte zwei


Nach dem Wechsel schwanden bei den Gelsenkirchnern, bei denen Lewan Kobiaschwili sich schon nach 30 Minuten eine Adduktorenverletzung zugezogen hatte, zunehmend Motivation und Kräfte. Die routinierten Spanier hingegen kamen auch dank der Führung im Rücken deutlich besser zum Zuge und verbuchten durch den Franzosen Thierry Henry (49.) sowie ihre beiden besten Akteure, die Mittelfeld-Strategen Iniesta (51.) und Xavi (66.), gute Chancen.

Die Schalker, die ihrem hohen Anfangstempo nun mehr und mehr Tribut zollen mussten, hatten nicht nur in dieser Phase in Torhüter Neuer einen starken Rückhalt. Der Keeper verdiente sich neben dem umsichtigen Abwehrchef Bordon die beste Note bei den "Königsblauen". Im Spiel nach vorn aber konnten die Gäste trotz der Hereinnahme frischer Kräfte den Champions-League-Sieger von 2006 in Hälfte zwei nicht mehr in Gefahr bringen.

von Ulli Brünger, dpa

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen