Lehmann in Rot-Trauer Schiri räumt Fehler ein
18.05.2006, 12:16 UhrDer norwegische Schiedsrichter Terje Hauge hat in einem Zeitungsinterview eingeräumt, beim Platzverweis für Arsenal-Keeper Jens Lehmann im Champions-League-Finale gegen den FC Barcelona möglicherweise einen Fehler begangen zu haben. "Ich muss gestehen, dass ich vielleicht einen Moment zu früh gepfiffen habe, aber ich war extrem auf die Szene konzentriert", sagte Hauge der Online-Ausgabe des norwegischen Blattes "Verdens Gang".
Der Referee hatte den deutschen WM-Torhüter in der 18. Minute mit der Roten Karte des Feldes verwiesen, nachdem Lehmann Barcelona-Stürmer Samuel Eto'o knapp vor der Strafraumgrenze zu Fall gebracht hatte. Unmittelbar nach dem Schiedsrichterpfiff hatte Ludovic Giuly den Ball zum vermeintlichen 1:0 für Barcelona ins leere Arsenal-Tor befördert. "Der Torwart hat den Stürmer gefoult und ich pfiff, ohne auf den Lauf des Balles zu achten", gestand Hauge. "Die Situation war ein bisschen unglücklich."
Lehmann äußerte sich nach dem schwarzen Tag in verschiedenen Interviews noch geschockt: "Es ist sehr schwer. Ich bin sehr traurig. Sport ist in solchen Momenten brutal. Man kann im Moment darüber reden. Aber es werden die Tage kommen, an den man sich über diese Szene ärgert."
Für die bevorstehende WM fühlt er sich durch die rote Karte jedoch nicht gehandicapt: Lehmann: "Ich habe die schönen Momente in meiner Karriere ausgelebt und habe das gewöhnlich auch in den weniger schönen Momenten getan. Ich werde mich nicht verdammen sowie ich auch nicht der Einzige war, der uns ins Finale gebracht hat."
Lehmann will nun das Trauma von Paris schnell abschütteln: "Ich will versuchen, auch aus diesem Spiel zu lernen und mich weiter zu verbessern. Es ist sogar gut, dass jetzt die WM kommt. Das ist ein anderer Wettbewerb und ein großes Ziel."
Quelle: ntv.de