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Haas gibt auf, Petkovic weiter Schlauer Zverev zertrümmert seinen Schläger

Lass es raus: Alexander Zverev.

Lass es raus: Alexander Zverev.

(Foto: imago/PanoramiC)

Es ist heiß in Melbourne, der Gegner ist stark - und der deutsche Tennisprofi Alexander Zverevist genervt. Also zerstört er seinen Schläger - und steht nun in der zweiten Runde der Australian Open. Das schafft auch Philipp Kohlschreiber, ganz ohne Gewalt.

Der deutsche Tennisprofi Tommy Haas hat bei den Australian Open in der ersten Runde aufgegeben. Beim Stand von 6:7 (2:7) und 4:6 beendete der 38-Jährige in Melbourne das Match gegen den Franzosen Benoit Paire. Die Bedingungen von knapp 30 Grad Celsius auch noch am Abend schienen Haas erheblich zu schaffen zu machen. Damit stehen drei von sieben deutschen Herren in der zweiten Runde. Nach Mischa Zverev kamen auch sein jüngerer Bruder Alexander sowie Philipp Kohlschreiber weiter. Ausgeschieden sind neben Haas noch Florian Mayer, Jan-Lennard Struff und Dustin Brown.

In Runde zwei: Andrea Petkovic.

In Runde zwei: Andrea Petkovic.

(Foto: imago/BPI)

Andrea Petkovic zog parallel als fünfte von sieben gestarteten deutschen Frauen in die zweite Runde ein. Sie gewann mit 6:3 und 6:2 gegen US-Talent Kayla Day, nachdem sie in den vergangenen drei Jahren jeweils ihr Auftaktmatch in Melbourne verloren hatte. Die 17-jährige Linkshänderin Day war dank einer Wildcard im Hauptfeld dabei. Weitergekommen waren auch Titelverteidigerin Angelique Kerber und Carina Witthöft, die nun am Mittwoch gegeneinander spielen, sowie Julia Görges und Mona Barthel. Ausgeschieden sind Laura Siegemund und Annika Beck.

Zurück zu den Männern: Vor der Haas'schen Aufgabe hatten es Alexander Zverev und Philipp Kohlschreiber besser gemacht. Der 19 Jahre alte Zverev siegte mit 6:2, 3:6, 5:7, 6:3 und 6:2 gegen Robin Haase aus den Niederlanden. Kohlschreiber schlug den Georgier Niklos Basilaschwili mit 6:4, 3:6, 7:6 (7:2) und 6:4. Dagegen unterlag Dustin Brown dem Weltranglistendritten Milos Raonic aus Kanada mit 3:6, 4:6 und 2:6. Routinier Florian Mayer blieb beim 3:6, 4:6 und 4:6 gegen den einstigen Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal aus Spanien chancenlos. Jan-Lennard Struff nahm dem an Nummer acht eingestuften Österreicher Dominic Thiem zwar einen Satz ab, verlor am Ende aber mit 6:4, 4:6, 4:6 und 3:6. Damit stehen bislang sieben DTB-Starter in der zweiten Runde des ersten Major-Turniers des Jahres. Fünf deutsche Profis sind ausgeschieden, zwei bestreiten noch ihre Auftaktmatches.

"Habe meinen Frust rausgelassen"

Der an Nummer 24 gesetzte jüngere Zverev zeigte sich zufrieden, dass er bei der Hitze ein unerwartetes frühes Aus vermeiden konnte. "Robin hat das ganze Match über sehr gut gespielt. Es waren schwere Bedingungen, ich bin sehr glücklich, dass ich noch gewonnen habe." Zverev schien Haase anfangs zu überrollen und holte sich nach einer 4:0-Führung den ersten Satz. Dann schaffte es Haase aber, mit seiner unterschnittenen Rückhand, Stoppbällen und gelegentlichen Angriffen Zverevs Rhythmus zu stören. Der Zwei-Meter-Mann machte nun mehr Fehler, gab im dritten Satz ein frühes Break wieder aus der Hand und verlor den Durchgang. Nach einem Doppelfehler zum 0:1 im vierten Satz zertrümmerte Zverev seinen Schläger. Wenig später wehrte er drei Breakbälle zum 0:3 gegen die Nummer 57 der Welt ab.

"Am Anfang des vierten Satzes habe ich meinen Frust rausgelassen. Danach habe ich schlauer gespielt. Manchmal muss man es rauslassen und danach wieder sein bestes Tennis spielen", sagte er zu seinem Wutausbruch. Nach dem 1:3 im vierten Satz drehte Zverev die Partie. In der zweiten Runde am Donnerstag trifft er nun auf den Qualifikanten Frances Tiafoe aus den USA. Auch Kohlschreiber, 33 Jahre alt, musste gegen Basilaschwili einige bange Momente überstehen.

Der Davis-Cup-Spieler hatte in der Vorwoche seine Viertelfinalteilnahme in Sydney wegen Rückenbeschwerden absagen müssen. "Es geht inzwischen wieder besser. Ich war zufrieden mit dem Match, aber es bleibt noch Luft nach oben", sagte Kohlschreiber, der in Melbourne bereits dreimal das Achtelfinale erreicht hatte. Routinier Florian Mayer verpasste eine Überraschung gegen Nadal klar. "Ich hatte mir mehr ausgerechnet, zumal er nicht auf dem Level ist wie vor fünf Jahren", sagte Mayer, der sich ein wenig über die Auslosung ärgerte: "Das ist bitter und es nervt. Ich hätte lieber auf Court 22 gegen jemand anders gespielt." Nadal sagte: "Gegen Florian ist es immer schwierig. Er spielt ein bisschen anders als die anderen. Es war genau der richtige Auftakt, um ins Turnier zu kommen."

Quelle: ntv.de, sgi/sid/dpa

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