Sport

Kampf gegen Magersucht Schmitt für Regeländerungen

Seit längerem schon kein Geheimnis: unter den Skispringern geht ein Gespenst umher, und das heißt Magersucht. Wer leicht ist, wird vom Luftpolster besser und weiter getragen. Erstaunlich ist nun, dass aus der Gilde selbst eine Wortmeldung zum Thema erfolgt, und die ausgerechnet von Olympiasieger Martin Schmitt, der gewiss auch kein 100-Kilo-Mann ist.

„Wenn man diesen Trend hin zu Leichtgewichten stoppen will, bleibt nur die Möglichkeit ein Gegengewicht zu schaffen. Leichtere Springer bekommen kürzere Ski, schwere Athleten längere Latten an die Füße geschnallt. Die haben dann eine größere Fläche und fliegen im Normalfall weiter", sagte der 24-Jährige in einem Interview mit dem „Kicker".

Während der Internationale Skiverband FIS zurzeit noch keinen Grund für Regeländerungen wegen der Gewichtsproblematik sieht, hält genau diese Schmitt für sinnvoll, damit sich Athleten weniger Mühe machen, vor dem sportlichen Erfolg den Hungererfolg zu feiern: „Es gibt Kandidaten, die extrem hungern. Es ist ja nun auch erwiesen, dass leicht in jeder Form weiter fliegt, Menschen inklusive."

Dahingestellt sei, inwieweit die Bemerkung Teamkollege Sven Hannawald trifft, bei dem die vermeintliche Magersucht zumindest als gewichtiger Teilaspekt im Winter vor seiner letztjährigen Boom-Saison zu reichlichen Depressionen führte.

Martin Schmitt kämpft nach seiner Knieoperation derzeit um den Anschluss an die Weltspitze und wird frühestens am 21./22. Dezember in Engelberg/ Schweiz in den Weltcup zurückkehren. Endlos will der Schwarzwälder nicht weiterspringen: „Es ist sicher, dass ich mit 34 nicht mehr durch die Gegend fliegen werde."

Quelle: ntv.de

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