Großer Preis von Kanada Schumi II. wieder im Pech
08.06.2007, 18:38 UhrRalf Schumacher bleibt das Pech treu: Beim ersten Kräftemessen vor dem Formel-1-Doppelpack in Nordamerika präsentierte sich der in die Kritik geratene Toyota-Pilot am Freitag in Montral als Achter zunächst in aufsteigender Form, ehe er im zweiten Training seinen Rennwagen wegen Sicherheitsbedenken nur kurz fahren durfte. Gleich zwei Mal war am Wagen seines Teamkollegen Jarno Trulli ohne ersichtlichen Grund die Vorderachse gebrochen. Schumacher wurde von seinem Team aus dem Verkehr gezogen.
"Das ist sehr ärgerlich. Ich hätte heute ganz vorn stehen können. Der Fehler liegt eindeutig beim Team. Wir müssen den Grund suchen, warum die Teile nicht halten", sagte der Kerpener. Dennoch behielt er seinen Optimismus: "Solche Dinge können passieren. Es wird kein gravierendes Problem sein. Vielleicht war es ein schlechte Lieferung. Wir haben schon eine Ahnung, was es sein könnte. Wir werden mit Sicherheit das Rennen zu Ende fahren."
Unterdessen gaben die Silberpfeile dank des überragenden Weltmeisters Fernando Alonso, der zwei Mal Bestzeit fuhr, zwölf Tage nach dem Doppelerfolg von Monaco auch in Kanada den Ton an. Auch mit "Super-Berater" Michael Schumacher in der Box kam Ferrari in beiden Trainingseinheiten nicht an McLaren-Mercedes vorbei. Nick Heidfeld im BMW wurde Siebter und Fünfter. Der Wiesbadener Nico Rosberg pausierte zunächst, schob sich dann in seinem Williams in der zweiten Einheit auf Rang sechs. Der Münchner Adrian Sutil im Spyker kam in beiden Session jeweils nicht über den vorletzten Platz hinaus.
Alles deutet darauf hin, dass Alonso seine WM-Führung ausbauen kann. Der Spanier war im ersten Training in 1:17,759 Minuten 0,208 Sekunden schneller als sein Teamkollege Lewis Hamilton aus Großbritannien. In der zweiten 90-Minuten-Einheit fuhr er in 1:16,550 gleich 0,540 Sekunden schneller als Ferrari-Rivale Felipe Massa. Hamilton wurde Dritter vor dem zweiten Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen aus Finnland.
Vor dem sechsten Saison-Rennen am Sonntag (19.00 Uhr MESZ/RTL und Premiere) liegen Alonso und Hamilton mit je 38 Zählern punktgleich an der Spitze. Mit einem Fünf-Punkte-Rückstand ist Massa vor den beiden Rennen in Kanada und eine Woche später in Indianapolis Dritter vor seinem Teamkollegen Räikkönen (23). Heidfeld (18) ist Fünfter der Fahrer-Wertung. Rosberg hat als Achter bereits fünf WM-Punkte gesammelt. Ralf Schumacher dagegen hat als 14. gerade einmal ein mageres Pünktchen eingefahren. In der Team-Wertung liegt McLaren-Mercedes (76) mit 20 Punkten weit vor Ferrari (56). Dritter ist BMW-Sauber (30).
Vor den 70 Runden über die Gesamtdistanz von 305,270 Kilometern in der kanadischen Metropole demonstrierten das Silberpfeil-Lager nach den Vorkommnissen von Monte Carlo Einigkeit. "Monaco ist Vergangenheit", sagte Alonso. Auch Hamilton wollte kein Öl ins Feuer gießen: "Das Team unterstützt mich."
Auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug war nach dem Freispruch durch den Weltverband FIA zufrieden: "Die Monaco-Nachuntersuchung durch die FIA sehe ich rundherum als positiv, wer weiß, wie lange das Gemunkel um eine Teamorder sonst noch gegangen wäre. Hätte die FIA auch nur den geringsten Verdachtsmoment entdeckt, wären wir sicher bestraft worden. Sie fand aber nichts, und das wundert mich nicht: Wo nichts ist, kann nichts gefunden werden."
Quelle: ntv.de