"Sowieso" Schumi rechnet mit dem Titel
19.03.2008, 19:13 UhrTrotz der Auftaktpleite in Australien rechnet Rekord-Weltmeister Michael Schumacher mit dem Weltmeistertitel für Titelverteidiger Ferrari. "Sowieso", sagte der 39 Jahre alte frühere Formel-1-Fahrer, der seit seinem Karriereende 2006 für das italienische Traditionsteam als Berater arbeitet, in einem Interview mit "auto motor und sport". Er hoffe, dass der Große Preis von Malaysia an diesem Sonntag "mit einem Sieg" für die Scuderia ende.
Die beiden Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen und Felipe Massa waren in Melbourne mit Motorproblemen vorzeitig ausgeschieden. Der finnische Weltmeister wurde dennoch als Achter gewertet und erhielt so beim überlegenen Sieg des Briten Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes wenigstens einen Punkt. Schumacher räumte ein, vor dem Fernsehapparat mit Ferrari gelitten zu haben. "Es ist mir lieber, wenn so etwas am Anfang der Saison passiert als am Ende des Jahres, wenn man dann dadurch die Meisterschaft verliert", sagte er.
"Es handelte sich um Pfennigartikel"
Ursache für den Doppelausfall sei ein Problem im Motorenumfeld gewesen. "Es handelte sich um Pfennigartikel", sagte Schumacher. "Das Problem ist bei den Testfahrten nicht aufgetreten. Es hat auch nichts mit der Standfestigkeit der Motoren selbst zu tun." Auf Details wolle er nicht eingehen.
Der siebenmalige Champion aus Kerpen kritisierte aber das Ferrari-Duo wegen einiger Fehler. Massa habe beim Start einen falschen Gang eingelegt gehabt, wobei das Team den Grund dafür noch nicht wisse. Der Unfall mit Red-Bull-Pilot David Coulthard sei "schon ein bisschen eher auf Felipes Kappe" gegangen. Räikkönen, der zweimal in die Auslaufzone geraten war, sei beim Bremsen zu "optimistisch" gewesen. Nach einer Safety-Car-Phase müsse man erst wieder die Reifen aufwärmen. "Kimi hatte alte Reifen drauf und die ließen sich wesentlich schwieriger wieder auf Temperatur bringen", sagte Schumacher. "Bei Kimi haben sofort die Räder blockiert. In einer solchen Situation schießt man so übers Ziel hinaus, als hätte man 100 Meter zu spät gebremst. Dabei waren es nur fünf Meter."
Freude über Heidfelds und Rosbergs Erfolg
"Gefreut" hat sich Schumacher über den zweiten Platz von Nick Heidfeld und Nico Rosbergs dritten Rang. "Generell ist es schön zu sehen, dass mit BMW und Williams zwei Teams wesentlich näher an die Spitze herangerückt sind und dass diese Teams die Sache hier und da etwas spannender gestalten können", sagte er. "Es gibt aber immer noch eine Lücke zu den Topteams Ferrari und McLaren."
Gegen neue Safety-Car-Regelung
Als "ziemlich schwachsinnig" bezeichnete Schumacher die neue Regel, die Boxengasse zu schließen, sobald das Safety-Car herausfährt: "Wenn ich sehe, dass zum Beispiel ein Kovalainen ein perfektes Rennen fährt und dann durch Pech eine Podiumsplatzierung verliert, weil das Safety-Car zu einem für ihn ungünstigen Moment auf die Strecke geht, dann ist das nicht gut." Für seinen Geschmack spiele durch die neuen Regeln der Zufall eine zu große Rolle.
Quelle: ntv.de