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Basketballer mit kuriosem Start Schwache Bayern hadern mit dem Heimvorteil

Die Basketballer des FC Bayern sind der großeVerlierer des ersten Wochenendes der Basketball-Blitz-Endrunde.

Die Basketballer des FC Bayern sind der großeVerlierer des ersten Wochenendes der Basketball-Blitz-Endrunde.

(Foto: imago images/BBL-Foto)

Die Basketball-Bundesliga sucht in diesen Tagen ihren Meister. Nach dem ersten Wochenende einer kuriosen Endrunde im Sprint-Modus gibt es erste Erkenntnisse: Es fühlt sich komisch an und alles ist möglich. Die Qualität stimmt jedenfalls.

Die Klagen wollten kein Ende nehmen. "Wenn wir so weiterspielen, werden wir kein Spiel gewinnen", sagte der schwache Nationalspieler Maodo Lo. "Wir waren einfach zu soft", bemängelte Trainer Oliver Kostic. Und Danilo Barthel, Mannschaftskapitän des deutschen Meisters Bayern München, klagte nach dem verpatzten Start in das Finalturnier der Basketball Bundesliga (BBL) im eigenen Wohnzimmer über den fehlenden Heimvorteil: "Es war komisch in leerer Halle. Aber das ist für alle gleich."

Dass das Turnier mit zehn Mannschaften in zwei Gruppen in ihrem Audi Dome stattfindet, störte am Auftaktwochenende aber offenkundig nur die Gastgeber. "Dieser Push ohne Fans hat gefehlt, wenn man zu Hause in der gewohnten Umgebung spielt", stellte Kostic fest. Der Gegner aus Ulm konnte dies dagegen ausblenden beim eindrucksvollen 95:85 (41:40) im zweiten Spiel der Gruppe A. Zuvor hatte die BG Göttingen dank eines herausragenden Bennet Hundt (30 Punkte) die Merlins aus Crailsheim mit 89:78 (51:42) besiegt.

Vizemeister hofft auf Rhythmus

Anlaufschwierigkeiten hatte auch Vizemeister Alba Berlin in der Gruppe B. Erst im letzten Viertel erkämpfte sich der Pokalsieger ein 81:72 (37:39) gegen den Außenseiter Fraport Skyliners. "Das war ein hartes Stück Arbeit, ich hoffe, das war der Probedurchlauf und ab jetzt sind wir im Rhythmus", sagte Johannes Thiemann. Trainer Aito Garcia Reneses hatte danach eine lapidare Erklärung für die starken Auftritte der Underdogs: "Sie haben nichts zu verlieren und alles zu gewinnen."

Zufrieden mit dem Auftakt war BBL-Geschäftsführer Stefan Holz. "Das konnte sich sehen lassen", sagte er vor allem zum Ablauf. Quarantäne-Hotel, Desinfektionsdusche vor der Halle, strenge Vorschriften darin mit einem Kampfgericht hinter Plexisglas, nach dem Spiel ohne duschen zurück ins etwa 20 Minuten entfernte Hotel - alles klappte. Nur die Crailsheimer standen am Samstag kurz vor verschlossener Kabinentür.

Sehen lassen konnte sich auch die Spiele. Die Zwangspause und die kurze Vorbereitungszeit hatten vor allem die Ulmer gut genutzt. Beim Abbruch der regulären Saison nur auf Rang zehn platziert, war die Mannschaft von Trainer Jaka Lakovic besser eingestellt als Meister München. Auffällig neben Topscorer Tyler Harvey (21 Punkte): Thomas Klepeisz (17 Punkte). Ulm hatte den Österreicher für das Turnier aus Braunschweig geholt, er traf unter anderem vier von fünf Dreier-Versuchen.

Hundt mit "big balls"

Während die Münchner ihren verletzten Center Greg Monroe vermissten, spielte sich am ersten Spieltag der Gruppe A ein zweiter in den Vordergrund: Der 21 Jahre alte Hundt hatte im bisherigen Saisonverlauf im Schatten von Kyan Andersson gestanden, nachdem dieser aber in den USA blieb, nutzte der nur 1,80 m große Aufbauspieler seine Chance. "Er hat big balls", lobte Trainer Johan Roijakkers. Hundt hat Eier, wie Oliver Kahn sagen würde. Auch Hundt hatte die Pause genutzt. "Er war zweimal am Tag in der Halle", berichtete Roijakkers.

Der gebürtige Berliner gehörte außerdem zu den Spielern, denen die mangelnde Unterstützung von den Rängen nichts ausmachte: "Es war komisch am Anfang, aber im Spiel blendet man alles aus." Göttingen, nur Neunter der abgebrochenen regulären Saison, darf nun sogar vom Viertelfinale träumen. Aber auch für die Bayern als Titelverteidiger ist noch nichts verloren: Jede Mannschaft bestreitet vier Vorrundenspiele, aus jeder Gruppe kommen die ersten vier weiter. Die Finalspiele finden am 26. und 28. Juni statt.

Quelle: ntv.de, Thomas Häberlein, sid

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