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Weit von WM-Medaillen weg "Schwerer" Umbruch lastet auf Wasserspringern

Zur Hälfte der Weltmeisterschaft sind zwei sechste Plätze bisher der größte Erfolg.

Zur Hälfte der Weltmeisterschaft sind zwei sechste Plätze bisher der größte Erfolg.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Zur Hälfte der WM-Wettbewerbe fällt die Bilanz der Wasserspringer bescheiden aus. Von den Medaillen ist das Team des neuen Bundestrainers Christoph Bohm weit entfernt. Und auch bei den Zielen ist man deutlich bescheidender geworden.

Die Olympiadritte Lena Hentschel landete auf Rang neun, Europameister Timo Barthel verfehlte auch im zweiten Versuch deutlich das Podest: Die deutschen Wasserspringer sind bei ihrer ersten WM nach dem großen Umbruch von Medaillen weit entfernt. "Wir werden natürlich den Kopf nicht in den Sand stecken", sagte der neue Bundestrainer Christoph Bohm zur Halbzeit der Wettbewerbe im Prefectural Pool in Fukuoka: "Jeder wusste, dass es schwer wird."

Die erste Weltmeisterschaft ohne den langjährigen Chefcoach Lutz Buschkow und die beiden Vorspringer Patrick Hausding und Tina Punzel droht medaillenlos zu werden - erstmals seit acht Jahren. Vor allem der Absturz der letztjährigen Synchron-Bronzegewinner Barthel und Lars Rüdiger vom 3-Meter-Brett auf Rang zehn schon zum Auftakt schmerzte. "Vor zwei Tagen hätte ich gesagt, wenn wir eine Medaille holen, ist es eine gute WM", sagte Bohm, der für die restlichen sechs Entscheidungen eine deutlich bescheidenere Zielsetzung formulierte: "Wenn wir noch ein, zwei, drei Finalplätze einsammeln, ist es eine gute WM, aus der wir Schlüsse ziehen können."

Nach sieben Finals stehen zwei sechste, zwei neunte und drei zehnte Plätze zu Buche - ein Resultat deutlich unter den Erwartungen. Im Synchronfinale vom Turm sprang Barthel zusammen mit Jaden Eikermann auf den neunten Rang, mit fast 70 Punkten Abstand zu Bronze. "Ich habe einige Weltmeisterschaften mitgemacht - immer mit Medaille, das muss auch unser Anspruch sein, da wollen wir auch hin", sagte Bohm, der im Januar zunächst kommissarisch den Job von Buschkow übernommen hatte. Der Erfolgscoach war nach 20 Jahren nach schweren Vorwürfen zum Umgang mit sexuellem Missbrauch im Fall Jan Hempel vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) fristlos entlassen worden. Ende des Jahres sieht man sich vor dem Arbeitsgericht wieder.

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"Er hat über Jahrzehnte so erfolgreiche Arbeit geleistet. Es ist schwer, da reinzuwachsen", gab Bohm zu, der sich vor allem als Heimtrainer des Rekordeuropameisters Hausding einen Namen gemacht hat. Sein ehemaliger Schützling verabschiedete sich bereits im vergangenen Jahr, die sechsmalige Europameisterin Punzel folgte im Januar. "Das merkt man, sie haben die anderen immer mitgezogen", sagte Bohm.

Im Team sei die Stimmung trotz vieler enttäuschender Ergebnisse noch immer "gut", betonte Hentschel nach dem Synchronfinale vom 3-Meter-Brett mit ihrer neuen Partnerin Jana Lisa Rother, "wir wissen, dass wir in den ersten Tagen nicht unsere besten Leistungen gezeigt haben. Aber wir wissen auch, dass wir hinten raus immer stark sind. Wie so gerne gesagt wird: Hinten kackt die Ente."

Quelle: ntv.de, ses/sid

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