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"Traurig und verängstigt" Schwimmstar Semechin droht vollständig zu erblinden

Semechin ist zweifache Paralympics-Siegerin.

Semechin ist zweifache Paralympics-Siegerin.

(Foto: IMAGO/teutopress)

Zwei Prozent Sehvermögen sind nicht viel, Elena Semechin droht nun auch noch diese zu verlieren. Der deutsche Paralympics-Star nimmt Veränderungen wahr, die auch von Ärzten bestätigt werden. In einem emotionalen Instagram-Post erklärt sie ihre Gefühle.

Para-Schwimmerin Elena Semechin bangt einige Monate nach ihrem Triumph von Paris um ihre verbleibende Sehkraft. "Passiert es bald wirklich? Werde ich komplett blind? Diese Fragen gehen mir gerade durch den Kopf", schrieb die Schwimmerin in einem emotionalen Post bei Instagram. Sie bemerke seit Mitte Dezember "Veränderungen bei meinem Sehvermögen. Klar, zwei Prozent sind sehr wenig, aber gerade deswegen bemerkt man jede kleine Veränderung."

Sie habe sich deshalb untersuchen lassen und eine Bestätigung von den Ärzten erhalten: "Es ist in der Tat schlechter geworden", führte die von der Erkrankung Morbus Stargardt betroffene Semechin aus: "Ich bin traurig und verängstigt. Wie lange wird das wohl noch dauern, bis auch das letzte verbliebene Licht erlischt? Das konnte mir leider keiner so genau beantworten." Sie werde sich nun an eine Spezialklinik in Tübingen wenden, "um dort mein letztes Glück zu versuchen".

Bei Semechin war im November 2021 ein Hirntumor diagnostiziert worden. Nur drei Monate zuvor hatte sie bei den Paralympics in Tokio Gold über ihre Paradestrecke 100 Meter Brust gewonnen. Von der Schock-Diagnose ließ sie sich nicht unterkriegen, trainierte weiter und kehrte noch während der Chemotherapie auf die große Bühne zurück. Sie sammelte schnell wieder Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften, als wäre nichts gewesen. Den letzten Zyklus ihrer Chemo hatte Semechin im Februar 2023 abgeschlossen.

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In Paris holte sie Anfang September bei den Sehbehinderten über ihre Spezialstrecke erneut Olympia-Gold in Weltrekordzeit und durfte bei der Abschlussfeier die deutsche Fahne tragen. Nach ihrem Triumph sendete sie auch eine Botschaft an die Tausenden anderen Krebskranken in Deutschland. "Vielleicht war das auch für viele andere Menschen ein Beispiel", sagte Semechin gerührt.

Jeder habe es "in der Hand zu sagen: Ich gebe nicht auf und lasse mich davon nicht unterkriegen und kämpfe weiter. Das möchte ich den Zuschauern mitgeben, dass man an seine Wünsche und Träume weiter glauben soll und auch das Leben genießen kann." Sie habe ihrem eigenen "Geist und Körper gezeigt, dass man eben auch aus solchen Situationen rauskommen kann". Man müsse für etwas kämpfen und dürfe nicht aufgeben, "egal, was drumherum gesagt wird". Das gilt einmal mehr für sie selbst.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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