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Ein Zug vor dem Kollaps Sensationeller Ding rettet sich im Schach-Marathon

Ding Liren kämpft hart um seinen WM-Titel.

Ding Liren kämpft hart um seinen WM-Titel.

(Foto: picture alliance/dpa/ZUMA Press Wire)

Lange wirkt das WM-Duell zwischen Weltmeister Ding Liren und Herausforderer Dommaraju Gukesh zäh, doch der Kampf um den Titel spitzt sich zu: Im vorletzten Duell steht der Weltmeister am Rande des Abgrunds, findet dann aber doch eine Lösung, sich doch noch ins Remis zu retten. Nun kommt es zum großen Finale.

Die Schach-WM zwischen Dommaraju Gukesh und Titelverteidiger Ding Liren ist weiterhin offen. Trotz eines zwischenzeitlichen Vorteils für den 18 Jahre alten Herausforderer aus Indien endete die 13. Partie in Singapur remis. Vor dem finalen 14. Spiel am Donnerstag (10 Uhr/Chess24 auf Twitch und im Liveticker auf ntv.de) steht es damit 6,5:6,5.

Zur Person: Georgios Souleidis
  • Georgios Souleidis ist ein Schachspieler im Rang des internationalen Meisters.
  • Bei Youtube und Twitch analysiert und kommentiert er unter anderem täglich ausführlich die Partien der WM. Hier geht es zu seinem Kanal "The Big Greek".
  • Zudem ist er Teilhaber einer Schachakademie und bietet dort Schachkurse an.

"Die wildeste 13 seit Jim Knopf", schwärmte der deutsche Schach-Bundestrainer Jan Gustafsson im Live-Kommentar bei Twitch in Anlehnung an das beliebte Kinderbuch. Von einem "Thriller" und "Mega-Drama" spricht auch der bekannte Schach-Youtuber und internationale Meister Georgios Souleidis, der die Spiele für ntv.de analysiert.

Der Herausforderer ging in seiner letzten Weiß-Partie ins Risiko: "Gukesh überraschte seinen Gegner mal wieder in der Eröffnung, mit einer frühen extrem seltenen gespielten Variante der französischen Verteidigung", erklärt Souleidis. Mit der einzigartigen Stellung brachte der Inder Ding fast 40 Minuten zum Nachdenken und erspielte sich so einen Zeitvorteil.

Ding geriet dadurch einmal mehr an der Uhr ins Hintertreffen. Gleichzeitig hatte Gukesh erneut Probleme im Mittelspiel "und ließ seinen Vorteil wieder aus den Händen gleiten", sagt Souleidis. Schlussendlich verteidigte sich der Chinese sensationell und sorgte mit dem einzig möglichen Zug für ein Gleichgewicht - alle anderen Züge hätten seine Niederlage bedeutet. Daraufhin entstand ein Turm-Endspiel, das nach mehr als fünf Stunden Spielzeit ohne Sieger endete.

Ding hatte das erste und zwölfte Spiel in Singapur gewonnen, Gukesh die Partien drei und elf. Alle anderen Spiele gingen unentschieden aus. Endet auch die 14. Partie am Donnerstag remis, würde es im Equarius Hotel in Singapur am Freitag zu Tiebreaks in immer kürzer werdenden Zeitformen kommen. Dass der Chinese auch die 13. Partie nicht verloren hat, deutet laut Experte Souleidis darauf hin, dass Ding sich gefangen hat. Schon im vergangenen Jahr wurde er in den Tiebreaks gegen den Russen Jan Nepomnjaschtschi zum Weltmeister. Der neue Titelträger erhält den Großteil des Preisgeldes in Höhe von 2,5 Millionen Dollar (rund 2,37 Millionen Euro).

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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