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Erfolgreich statt beleidigend Show des Tennis-Rüpels sorgt für Traumfinale

Finaleinzug-Freude.

Finaleinzug-Freude.

(Foto: imago images/AAP)

Die Mission von Nick Kyrgios steht kurz vor ihrem perfekten Ende. Mit Doppelpartner Thanasi Kokkinakis zieht der Tennis-Rüpel ins Finale der Australian Open ein. Damit steht schon jetzt fest, dass der Grand-Slam-Titel im Land bleibt. Das gab es seit 42 Jahren nicht mehr.

Die Publikumslieblinge Nick Kyrgios und Thanasi Kokkinakis sorgen bei den Australian Open weiter für Furore und haben den sensationellen Coup im Doppel dicht vor Augen. Die beiden australischen Wildcard-Starter bezwangen das Spitzendoppel Marcel Granollers/Horacio Zeballos (Spanien/Argentinien) mit 7:6 (7:4), 6:4 und stehen überraschend im Finale von Melbourne.

Dort kommt es zum ersten komplett australischen Endspiel beim Heim-Grand-Slam seit 1980. Kyrgios und Kokkinakis, die mit ihrer emotionalen Art für große Unterhaltung sorgen und zu einem Highlight des Turniers geworden sind, treffen auf Matthew Ebden und Max Purcell. Die australische Tennis-Legende Rod Laver schickte über Twitter umgehend Glückwünsche an die erfolgreichen Landsmänner.

Kyrgios sorgt seit Jahren für Schlagzeilen auf der Tour, nicht immer aus sportlichen Gründen. Im Einzel schaffte er 2016 bis auf Platz 13 der Weltrangliste, trotz seines unzweifelhaften Talents ist er mittlerweile aus den Top 100 herausgefallen. Für einen Eklat sorgte er 2015 im Match gegen den zweifachen Grand-Slam-Champion Stan Wawrinka, den er über die Platzmikrofone gut hörbar angriff - und dabei seinen heutigen Doppelpartner Kokkinakis erwähnte.

Vom Bad Boy zum Unterhalter

"Kokkinakis banged your girlfriend", sagte Kyrgios in Richtung des Schweizers und schob hinterher: "Sorry to tell you that, mate." Frei übersetzt also der Hinweis, Kokkinakis habe mit Wawrinkas Freundin Zärtlichkeiten ausgetauscht, auch wenn es Kyrgios bedauere, "dass du es auf diesem Weg erfährst". Wawrinka sagte nach dem Match, so etwas würde er "nicht einmal zu meinem schlimmsten Feind sagen. So tief zu sinken, ist inakzeptabel."

Der unbestreitbar eigenwillige Kyrgios wähnt sich derzeit allerdings auf einer anderen Mission. Der 26-Jährige aus Canberra, wegen eben solcher Episoden mal als Bad Boy des Tennis bezeichnet, will seine Landsleute nach den enormen Corona-Strapazen glücklich machen und bestens unterhalten. Die Arenen gleichen bei seinen Matches mit Kokkinakis einem Hexenkessel.

Im Viertelfinale hatten Kyrgios und Kokkinakis den deutschen Doppelspezialisten Tim Pütz und dessen neuseeländischen Partner Michael Venus ausgeschaltet, zuvor besiegten sie schon die Turnierfavoriten Nikola Mektic und Mate Pavic aus Kroatien. Die wilde und auch provokative Art vor allem von Kyrgios kam bei Pütz aber nicht nur gut an, er nannte dessen Nachäffen der Gegner "einfach nur unsportlich".

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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