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Reichlich Baustellen auf Schalke Sieg gegen Paris soll helfen

Zwei Suspendierungen, neue Spekulationen um Problemstürmer Kevin Kuranyi und eine sportlich schwierige Aufgabe - der FC Schalke 04 startet unter denkbar ungünstigen Voraussetzungen in die Gruppenphase des UEFA-Pokals. Gleichwohl hofft Manager Andreas Müller gegen Paris St. Germain am Donnerstag (18.15 Uhr/ZDF) auf einen erfolgreichen Auftakt, um am Ende die starke Gruppe zu überstehen und im europäischen Wettbewerb zu überwintern. "Das ist natürlich unser Ziel. Deshalb wäre es wichtig, wenn wir gleich das Heimspiel gegen Paris gewinnen könnten."

Nach Müllers Rechnung müssten zwei Siege aus den vier Partien gegen Paris, Racing Santander (A), Manchester City (H) und Twente Enschede (A) genügen, um sich in der Gruppe A durchzusetzen. "Man kann durchaus zwei Spiele verlieren, wenn man die anderen beiden für sich entscheidet. Mit sechs Punkten gehört man in der Regel zu den drei Teams, die weiterkommen", betonte der Manager vor dem Spiel gegen den Europapokal-Gewinner der Pokalsieger von 1996, der sich in diesem Jahr als französischer Ligapokal-Champion für den UEFA-Cup qualifizierte.

Wirbel um Spieler-Suspendierungen

Nach der Affäre um Kuranyis Nationalmannschafts-Flucht sorgte der Ausschluss der Uruguayer Carlos Grossmüller und Gustavo Varela vom Trainingsbetrieb für neuerlichen Wirbel. Die beiden Profis, die nicht zum Kader für das Bundesligaspiel beim Hamburger SV (1:1) gehörten, hatten eine Trainingseinheit am Sonntagmorgen geschwänzt. Müller deutete jedoch die baldige "Begnadigung" an. "Es ist keine Entscheidung für die Ewigkeit. Aber es war eine notwendige disziplinarische Maßnahme", sagte er.

Auch jüngste Schlagzeilen über das angebliche Interesse des VfB Stuttgart an einer Rückkehr Kuranyis tragen nicht zur Konzentration und Beruhigung der Lage bei. "Sport Bild" hatte berichtet, dass die Schwaben ihren ehemaligen Angreifer als Ersatz für den womöglich im kommenden Sommer scheidenden Mario Gomez wieder an den Neckar holen wollen. VfB-Manager Horst Heldt mochte diese Absicht nicht bestätigen. "Ich kommentiere doch nicht im Oktober Namen, die die neue Saison angehen. Ich habe weder Kontakt mit Schalke noch mit Kevin gehabt."

"Kuranyi ist ein wichtiger Spieler für uns"

Müller denkt zudem nicht daran, Kuranyi abzugeben. "Kevin hat einen Vertrag bis 2010. Daran ist nichts zu rütteln. Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns", betonte er. Dem formschwachen Angreifer schenkt der 45-Jährige weiter das Vertrauen, will gar dessen Kontrakt verlängern. "Kevin hat häufig gesagt, dass er mit Schalke noch viel vor hat und Titel gewinnen will. Das wollen wir auch mit ihm."

Kuranyi, in Hamburg nach extrem schwacher Leistung in der 63. Minute ausgewechselt, will beim ersten Heim-Auftritt nach seinem Rausschmiss aus der DFB-Elf einen neuen Anlauf nehmen, den Weg aus der Krise zu finden: "Ich denke, dass es ein schönes Spiel wird. Wir müssen versuchen, uns von Anfang an richtig reinzuhängen." Trainer Fred Rutten hat keinen Anlass, seine Elf groß umzubauen. Der angeschlagene Rafinha kann wohl mitwirken, Christian Pander dagegen fällt wegen eines Blutergusses in der Wade weiter aus.

Paris verzichtet auf Stammspieler

Paris-Coach Paul Le Guen verzichtet beim Gastspiel auf Schalke angeblich auf fünf Stammspieler - darunter die Ex-Nationalspieler Claude Makelele und Ludovic Giuly -, um sie für das schwere Ligaspiel bei Olympique Marseille am Sonntag zu schonen. Gleichwohl ist der Respekt des Tabellen-Neunten vor der Revierelf groß: "Schalke und Manchester sind so gut, dass sie eigentlich in der Champions League spielen müssten", sagte PSG-Abwehrchef Zoumana Camara.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

FC Schalke 04: Neuer - Rafinha, Bordon, Höwedes (Krstajic), Westermann - Ernst - Jones, Engelaar - Farfan, Kuranyi, Altintop

Paris St. Germain: Landreau - Mulumbu, Mabiala, Traor, Armand - Sankhare, Clement, Ngoyi - Kezman, Arnaud, Chantome

Schiedsrichter: Rocchi (Italien)

Quelle: ntv.de, Ulli Brünger, dpa

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