Sport

Erschöpfungssyndrom Simak krankgeschrieben

Jan Simak droht, an den Anforderungen des Profifußballs zu zerbrechen: Der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler des Bundesligisten Hannover 96 ist wegen eines Erschöpfungssyndroms bis auf weiteres krankgeschrieben worden. Der Tscheche fühlt sich zurzeit "nervlich und körperlich nicht in der Lage, den Druck des Profi-Fußballs auszuhalten", heißt es in einer von Hannover und Bayer Leverkusen herausgegebenen gleichlautenden Erklärung.

Die Untersuchung nahm am Dienstag Bayers Vereinsinternist Dr. Karl-Heinz Dittmar vor. Simak hatte am Montag bei einem Treffen mit Klub-Offiziellen sowie Vertretern seiner Berater-Agentur "Rogon" am Montag in Frankfurt/Main seine Probleme offen dargelegt. Der Spieler wird fachärztlich behandelt.

Wahrscheinlich muss sich der psychisch angeschlagene und labile Simak einer Therapie wegen seiner Depressionen und Erschöpfungszustände unterziehen. Ob überhaupt oder wann er wieder für Hannover spielen kann, steht zurzeit nicht fest.

Seine Zukunft ist völlig offen und hängt davon ab, wie die Behandlung anschlägt. Eigentlich wollte der Supertechniker seine Laufbahn sogar ganz beenden. "Jan will mit dem Fußball aufhören, er sieht sich nicht mehr in der Lage dazu. Der Druck ist zu groß", hieß es aus dem Umfeld seines Beraters Roger Wittmann.

In der Nacht zum Dienstag hatten Wittmann und seine Mitarbeiter Christoph Leutrum und Wolfgang Fahrian mit Manager Reiner Calmund von Bayer Leverkusen sowie Trainer Ralf Rangnick und Sportdirektor Ricardo Moar von Hannover 96 im Frankfurter Steigenberger Hotel am Flughafen zusammengesessen und die Situation mit dem kranken Spieler besprochen.

Tränen flossen

Zuvor schilderte Simak den Beteiligten seine Gemütslage. Dabei soll es sehr emotional zugegangen sein, Tränen seien geflossen, die Verzweiflung des Spielers war offensichtlich. Leverkusen, das Simak vor Saisonbeginn an die Leine auf Leihbasis zurückkehren ließ, will dem Tschechen jede Unterstützung zukommen lassen. "Jan ist krank, er wird sicherlich so schnell nicht zurückkommen", sagte Calmund dem Sport-Informations-Dienst. "Wir müssen ihm jetzt menschlich und persönlich helfen. Vertragsfragen stellen sich im Augenblick nicht."

Simak war seit einer Woche in seiner tschechischen Heimat verschollen. Leutrum hatte daraufhin erstmals Simaks "depressiven Phasen" erwähnt. Erst am Sonntag hatte er in Prag erstmals wieder direkten Kontakt mit dem exzentrischen Spieler und konnte ihn wenigstens überreden, nach Frankfurt zu kommen.

Quelle: ntv.de

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