Sport

Trotz olympischen Einreiseverbots Siwakow kommt nach Athen

Weißrusslands Sportminister Juri Siwakow geht auf Konfrontation zu Olympia-Gastgeber Griechenland und zur Europäischen Union. Trotz des gegen ihn ausgesprochenen Einreiseverbots zu den Sommerspielen vom 13. bis 29. August will Siwakow nach Athen fahren. Der Politiker, der auch Delegationsleiter des weißrussischen Teams ist, bezeichnete den geplanten Olympia-Ausschluss als "unbeholfenes politisches Spielchen".

Die griechische Regierung will sich jedoch auf keinen Fall umstimmen lassen. Alle Grenzposten des Landes seien angewiesen, Siwakow an der Einreise zu hindern und ihm auch die Olympia- Akkreditierung abzunehmen, hieß es aus hohen Regierungskreisen.

Siwakow wird vorgeworfen, 1999 und 2000 in seiner damaligen Funktion als Innenminister am Verschwinden von vier Menschen, darunter zwei Oppositionellen, beteiligt gewesen zu sein. Die Europäische Union hatte sich offiziell für ein Einreiseverbot gegen den umstrittenen Politiker ausgesprochen. Dies wurde von Menschenrechtlern in Weißrussland als "wirksames Mittel des Drucks auf die weißrussischen Behörden" begrüßt.

Nach vertraglichen Vereinbarungen zwischen den Olympia- Organisatoren und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) reicht eine Akkreditierung für die Spiele auch ohne Visum zur freien Einreise ins Olympia-Land. Auf dieses Recht will sich auch Siwakow nach Angaben seines Sprechers berufen. In einem ähnlichen Fall hatte das IOC bei den Spielen 2000 in Sydney einer australischen Einreiseverweigerung gegen den usbekischen Funktionär Gafour Rachimow nicht widersprochen.

Die weißrussische Botschaft in Deutschland protestierte gegen das Einreiseverbot. "Die Instrumentalisierung der Olympischen Spiele für die weitere Verstärkung des politischen Drucks auf die Republik Weißrusslands ist kontraproduktiv", hieß in einer Presseerklärung. Der Europarat hatte sich im April für politischen Druck und Sanktionen gegen Weißrussland ausgesprochen, um zur Aufklärung des Falles, in den auch Staatspräsident und NOK-Präsident Alexander Lukaschenko verwickelt sein soll, beizutragen.

Quelle: ntv.de

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