Wodka nach wildem Super-G-Rodeo Lindsey Vonn schreibt Comeback-Märchen mit spektakulärer Fahrt fort
12.01.2025, 13:07 Uhr
Lindsey Vonn (r.) ist in Partylaune.
(Foto: REUTERS)
Lindsey Vonn ist einfach nicht zu fassen. Die amerikanische Skifahrerin mischt die Weltelite mit ihrem Comeback auf. Beim Super-G auf einer extrem ruppigen Piste in St. Anton verpasst sie das Podest nur knapp. Grund für gute Laune hat auch Kira Weidle-Winkelmann.
Lindsey Vonn tastet sich bei ihrem märchenhaften Comeback immer mehr ans Weltcup-Podest heran. Die einstige Speed-Queen fuhr beim Super-G in St. Anton einen Tag nach Abfahrtsrang sechs auf Platz vier. Das "Stockerl", auf dem erstmals ihre Teamkollegin Lauren Macuga ganz oben stand, verpasste die 40-Jährige um 0,32 Sekunden. Drei weitere Hundertstelsekunden hinter ihr feierte Kira Weidle-Winkelmann als Sechste ihr bestes Saisonresultat.
Die 22-jährige Macuga, die nie zuvor auf dem Podium gestanden hatte, setzte sich auch dank günstigerer Verhältnisse bei zeitweisem Sonnenschein vor Stephanie Venier aus Österreich (0,68 Sekunden zurück) durch. Dritte wurde Abfahrtssiegerin Federica Brignone (0,92) aus Italien. Emma Aicher (2,02) kam auf Rang 17, Sofia Goggia aus Italien schied wie in der Königsdisziplin aus.
Vonn dachte nach ihrem "wilden Rodeo" mit Beinahe-Aus, sie sei "sicher sehr langsam" gewesen, wie sie im ZDF bekannte, "ich habe nur gekämpft" und fast nichts gesehen. Sie kassierte, wie ihre Kontrahentinnen auch, viele harte Schläge und war oft weit von der Ideallinie weg. Dass es trotzdem weit nach vorne ging, wollte sie mit "ein paar Red-Bull-Wodkas" begießen. Taktisch sei sie wieder die Alte, ergänzte Vonn, "ich weiß genau, wo ich Linie geben oder direkt fahren muss", nur die Form sei noch nicht bei hundert Prozent. "Aber es war ein Schritt nach vorne."
Dass sie überzeugt davon ist, noch schneller fahren zu können, ist keine gute Nachricht für Vonns Rivalinnen. Dazu zählen die in den vergangenen Jahren so starke Goggia und die Österreicherin Cornelia Hütter, die in der vorigen Saison die Abfahrtswertung gewonnen hat. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, wann die 82-malige Weltcup-Siegerin wieder auf ein Podium fährt. Vielleicht ja schon am kommenden Wochenende in Cortina d'Ampezzo, wo die Olympiasiegerin von 2010 und zweimalige Weltmeisterin in ihrer Karriere bereits zwölf Weltcup-Rennen gewonnen hat.
Weidle-Winkelmann meinte: "Das Skifahren war gut, es waren gute Schwünge dabei, ich hatte ein gutes Gefühl. Das nehme ich mit und baue es die nächsten Wochen weiter auf." Nur einmal war sie im Super-G besser, drei Wochen vor der WM in Saalbach zeigte sie schon als Zwölfte in der Abfahrt aufsteigende Tendenz. Die 28-Jährige hatte das schwierige Rennen auf eisiger, ruppiger Piste mit der undankbaren Nummer 1 aufgenommen. Ihre Fahrt "war nicht ganz optimal", eher "ein wilder Ritt" mit einem Patzer gleich nach dem Start.
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa