Sport

Allenfalls Mittelmaß Skisportler nicht olympiareif

Die Skispringer tauchen bei der Vierschanzentournee im Mittelmaß ab, die Langläuferinnen reisen von der Tour de Ski wegen Formschwäche fast komplett ab und die Biathlon-Männer sind noch immer ohne Einzel-Podestplatz.

Es läuft nicht rund: Martin Schmitt.

Es läuft nicht rund: Martin Schmitt.

(Foto: dpa)

Gut fünf Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele hinkt ein Teil der deutschen Ski-Asse den Erwartungen weit hinterher. Trotz diverser Baustellen in den verschiedenen Disziplinen will der Deutsche Skiverband (DSV) sein Ziel für Vancouver aber nicht nach unten korrigieren. "Ich sehe 15 Medaillen nach wie vor als realistische Zahl an", sagte DSV- Sportdirektor Thomas Pfüller.

Er nimmt Athleten und Trainer in die Pflicht, denn "wir haben auch eine Verantwortung gegenüber unseren Sponsoren und dem Deutschen Olympischen Sportbund. Wir können nicht sagen, wir fliegen da mal rüber und schauen, was rauskommt. Wir sind der zahlenmäßig größte Wintersportverband und wollen mit 15 Medaillen unseren Beitrag zum deutschen Gesamtabschneiden leisten", erklärte Pfüller. In den kommenden Wochen setzt er auf das seit Jahren bewährte Know-how der Bundestrainer, ihre Athleten auf den Punkt hin fit zu bekommen. "Das Vertrauen habe ich, denn das haben sie immer geschafft", erklärte Pfüller.

Sportdirektor setzt auf Teamwettbewerbe

Zwar ist der Sportdirektor über den schwachen Auftritt der Skispringer bei der Vierschanzentournee enttäuscht, abgeschrieben hat er sie für Vancouver jedoch nicht. "Natürlich hatten wir erwartet, besser dazustehen. Aber wenn die drei älteren Athleten - Martin Schmitt, Michael Uhrmann und Michael Neumayer - ihr Potenzial ausschöpfen, sollten wir in der Lage sein, bei Olympia um eine Mannschafts-Medaille zu kämpfen", sagte Pfüller.

Ähnlich stelle sich die Situation bei den Langläuferinnen dar. "Von einer Einzelmedaille sind wir da weit entfernt. Unsere Chancen liegen im Teamsprint und in der Staffel", meinte Pfüller. Nach dem Einbruch bei der Tour de Ski komme es auf eine perfekte Einsatzkonzeption an, um die Läuferinnen nicht zu verheizen. Darüber ist sich Pfüller mit Bundestrainer Jochen Behle einig.

Keine Probleme in der Nordischen Kombination

Während Claudia Nystad und Evi Sachenbacher-Stehle im Training die nötige Form aufbauen sollen, erhofft sich Pfüller von den Biathlon-Männern bei den Weltcups in Oberhof und Ruhpolding den Durchbruch. Keine Sorgen macht er sich um die Damen. "Da sind wir so gut besetzt, dass eigentlich in jedem Olympia-Wettbewerb eine durchkommen muss", so Pfüller.

Keine Probleme sieht er auch in der Nordischen Kombination, wo ein Trio konstant an der Spitze mitmischt, und bei den Langlauf-Herren. "Die sind auf dem richtigen Weg." Großtaten erwartet er zudem von den alpinen Damen, "die wahnsinnig stark sind. Vielleicht können sie sogar in die Fußstapfen der Nordischen treten und die eine oder andere Medaille holen, die dort vielleicht wegfällt", meinte Pfüller.

Dafür könnten die alpinen Herren erstmals gar nicht vertreten sein, denn derzeit hat niemand die Olympia-Norm erfüllt. Wie Slalom- Spezialist Felix Neureuther droht auch dem viermaligen Kombinierer- Weltmeister Ronny Ackermann das Aus für Vancouver. Pfüller will zum jetzigen Zeitpunkt zwar nicht über mögliche Ausnahmeanträge bei der Nominierung spekulieren, kündigte aber schon einmal an: "Ich werde keinen Sportler vorschlagen, der da drüben eine Urlaubsreise macht."

Quelle: ntv.de, Eric Dobias, dpa

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