Szenen einer Ehe Slomka kämpft um seinen Job
27.02.2008, 11:32 UhrDer stark in der Kritik stehende Mirko Slomka vom deutschen Fußball-Vizemeister Schalke 04 will um seinen Trainerjob bei den Königsblauen kämpfen. "Ich werde kämpfen bis zum Ende, will beweisen, dass ich doch der Richtige für Schalke bin", sagte der 40-Jährige der "Bild"-Zeitung.
Allerdings hat er Manager Andreas Müller bereits gesagt: "Wenn du irgendwann das Gefühl hast, du musst mich rausschmeißen, dann mach dich rechtzeitig auf den Weg, damit du einen neuen Trainer hast." Zuletzt hatte Schalke in der Bundesliga zweimal in Folge verloren. S04-Präsident Josef Schnusenberg hatte erklärt, vielleicht brauche der Klub "mal einen Chefcoach, der internationales Standing hat".
Siege gegen Bayern und Porto
Slomka denkt keineswegs an Rücktritt und will in den kommenden beiden Spielen gegen Tabellenführer Bayern München und in der Champions League beim FC Porto die Wende erzwingen. "Mit einem Sieg gegen die Bayern haben wir wieder gute Chancen auf Platz drei. Und wenn in Porto das Viertelfinale der Champions League erreichen, gewinnen wir Millionen und internationales Ansehen. Für diese zwei Spiele muss Schalke jetzt alle Kräfte bündeln."
Dass die Führungsetage der Königsblauen Kritik am Coach äußerte, dafür hat der Fußballlehrer Verständnis: "Ich kenne die Mechanismen der Branche." Slomka verwies auf ein Telefonat mit Schalkes Aufsichtsrats-Boss Clemens Tönnies: "Es war ein sehr klares und sehr ehrliches Gespräch. Ich stelle mich dieser Herausforderung, will die Krise mit der Mannschaft meistern."
Schnusenberg hatte zuletzt mit Unverständnis darauf reagiert, dass der Cheftrainer die Winter-Neuzugänge Albert Streit, Ze Roberto und Vicente Sanchez bislang nur sporadisch eingesetzt hat. Das Trio war für rund sechs Millionen Euro verpflichtet worden, um das Saisonziel Champions-League-Teilnahme noch zu erreichen.
Szenen einer Ehe
Fußball-Nationalspieler Gerald Asamoah nimmt seinen Vereinstrainer Mirko Slomka in Schutz. "Es sind sicher Fehler passiert, auf beiden Seiten. Aber er hat sich auch verändert, zum Positiven", sagte Asamoah über sein Verhältnis zum Chefcoach. "Ich empfinde es so, dass er viel mehr auf die Mannschaft eingeht, auf ihre Meinung hört und sich mehr öffnet", kommentierte Asamoah in der "Sport Bild" seine Haltung zu Slomka.
Der Trainer hatte den Nationalstürmer im Sommer 2006 für eine Partie aus dem Kader gestrichen, nachdem sich Asamoah darüber beklagt hatte, kein Stammspieler mehr zu sein. "Mit dem Trainer und mir war es wie in einer Ehe, wenn man sich gegenseitig enttäuscht hat. Es dauert dann eben eine Zeit, bis man wieder Vertrauen zueinander findet", meinte der Spieler. Sein Verhältnis zu Slomka sei "jetzt noch besser geworden".
Quelle: ntv.de