Titelverteidiger Ronnie O'Sullivan verpasst das Halbfinale der Snooker-WM. Und das auf sensationelle Weise. Der siebenmalige Weltmeister scheidet nach einer 10:6-Führung noch mit 10:13 gegen den Belgier Luca Brecel aus. O'Sullivan gewann in der entscheidenden Session keine Partie mehr.

Der Titelverteidiger und Weltranglistenerste Ronnie O'Sullivan ist bei der Snooker-WM im Crucible Theatre von Sheffield überraschend im Viertelfinale gescheitert. Der Engländer verlor gegen den belgischen Herausforderer Luca Brecel nach 10:6-Führung durch einen Total-Einbruch noch 10:13. In der Runde der ersten vier trifft Überraschungsmann Brecel auf Si Jiahui aus China. Der 20 Jahre alte Chinese bezwang den Schotten Anthony McGill im letzten Viertelfinale hauchdünn mit 13:12 und schaffte damit den bisher größten Erfolg seiner Karriere.

"Er hat besser gespielt als ich, unglaublich, fantastisch", lobte O'Sullivan, siebenmaliger Weltmeister mit dem Spitznamen "The Rocket". "Ich spiele wirklich schon lange Snooker und habe noch nie jemanden gesehen, der den Ball so gut trifft. Ich liebe es, ihm zuzuschauen." Seine Niederlage und den Einbruch trug er derweil mit Fassung. "Ich bin nicht allzu niedergeschlagen, ich freue mich auf den Urlaub."

Der 47-jährige O'Sullivan lag vor der letzten Session scheinbar komfortabel vorne, verlor dann jedoch völlig den Faden. Brecel gewann sieben Frames in Serie und zog ins Halbfinale ein. Zuvor war bereits der Nordire Mark Allen in sein zweites WM-Semifinale eingezogen. Der 37-Jährige aus Belfast setzte sich mit 13:10 gegen WM-Debütant Jak Jones aus Wales durch. Allen trifft von Donnerstag bis Samstag auf den Engländer Mark Selby.

Der Engländer wiederum siegte am Mittwochabend klar mit 13:7 gegen den Schotten John Higgins, der den Titel im Crucible Theatre ebenfalls (wie Selby) schon viermal geholt hat. Zum Einzug ins Endspiel am Sonntag und Montag ist der Gewinn von 17 Partien - sogenannter Frames - nötig.