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Biathletin Preuß und die InfekteSo wird Olympia zur Herausforderung für die Beste der Welt

16.12.2025, 13:02 Uhr
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Franziska Preuß hat den Gesamtweltcup gewonnen. Auf dem Weg zu den Olympischen Spielen macht ihr aber wieder einmal ihre Infektanfälligkeit zu schaffen. (Foto: IMAGO/Mauri Levandi)

In etwas mehr als sieben Wochen starten die Olympischen Spiele. Für die Wintersportler ist die Hatz nach der Qualifikation in vollem Gange. Biathletin Franziska Preuß als die Beste des vergangenen Winters muss noch kämpfen - weil ihr Körper wieder einmal nicht mitmacht.

Bisher war es für Franziska Preuß ein Start in den Olympia-Winter zum Vergessen - doch nun will die 31-Jährige den Reset-Knopf drücken. Nach längerer Krankheitspause kehrt die Gesamtweltcupsiegerin in Le Grand Bornand in den Weltcup zurück. Für Preuß beginnt in den französischen Alpen die Saison auf der letzten Station des Jahres quasi noch einmal von vorne. Knapp zwei Monate vor den Olympischen Winterspielen in Mailand und Cortina (6. bis 22. Februar) will die Top-Athletin des Deutschen Skiverbandes (DSV) endlich Form und Selbstvertrauen aufbauen, nachdem die ersten Wochen bescheiden gelaufen waren. Der Druck steigt.

Zunächst hatte Preuß in Östersund mit der Staffel auf Rang elf und im Einzel mit vier Schießfehlern auf einem indiskutablen 29. Platz ein Debakel erlebt. Danach fiel sie wegen Influenza und Corona aus. In Schweden verpasste Preuß deshalb Sprint und Verfolgung, beim jüngsten Weltcup in Hochfilzen fehlte sie komplett.

Den Kampf um die Große Kristallkugel kann Preuß, die jahrelang immer wieder von Krankheiten zurückgeworfen worden war, deshalb schon fast vergessen. Doch der Fokus liegt ohnehin "ganz klar auf Olympia. Da möchte sie Medaillen, vor allem auch eine Einzelmedaille gewinnen", hatte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling schon vor Saisonstart gesagt. Im Weltcup werde Preuß deshalb "nichts übers Knie brechen".

Für Grotian "hat es leider noch nicht gereicht"

Dennoch: Erst einmal muss auch Preuß Ergebnisse liefern, um die DSV-Norm (einmal Top acht oder zweimal Top 15) zu erfüllen. Sie hoffe deshalb, hatte sie während ihrer Erkrankung in den Sozialen Medien geschrieben, "dass die Energie schnell wieder zurückkommt".

Während Preuß von Donnerstag bis Sonntag in Sprint, Verfolgung und Massenstart am Start sein wird, fehlt Toptalent Selina Grotian nach wie vor wegen ihrer Erkrankung. "Für sie hat es leider noch nicht gereicht. Der Fokus liegt nun darauf, sie bis Oberhof wieder auf absolutes Topniveau zu bringen, sodass sie im neuen Jahr stark in die Weltcups einsteigen kann, gerade mit Blick auf die bevorstehende Olympia-Qualifikation", sagte Bitterling.

Ansonsten wolle man "den positiven Spirit aus Hochfilzen mitnehmen, weiter daran anknüpfen und insbesondere im Hinblick auf die noch offenen Olympia-Qualifikationen den nächsten Schritt machen", ergänzte Bitterling. In Hochfilzen sei das DSV-Team "näher an der Spitze dran" gewesen.

Preuß ersetzt Marlene Fichtner im DSV-Aufgebot, in dem zudem Janina Hettich-Walz, Vanessa Voigt, Julia Tannheimer, Anna Weidel und Julia Kink stehen. Weidel hatte in Hochfilzen mit zwei Top-10-Platzierungen ihr Olympia-Ticket gesichert. Auch Voigt erfüllte mit einem starken siebten Platz im Sprint die Norm. Bei den Männern sind beim letzten Weltcup des Jahres Philipp Horn, Philipp Nawrath, Justus Strelow, David Zobel, Danilo Riethmüller und Simon Kaiser dabei. Horn hatte in Hochfilzen mit Platz drei im Sprint für das erste Podium seiner Karriere gesorgt. Zudem überzeugte der 31-Jährige mit Rang vier im Verfolger.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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