Sport

Ärger wegen "Operation Aderlass" Sohn von Radlegende wird lange gesperrt

Björn Thurau wird wegen "mehrerer Verstöße gegen die Anti-Doping-Bestimmungen" gesperrt.

Björn Thurau wird wegen "mehrerer Verstöße gegen die Anti-Doping-Bestimmungen" gesperrt.

(Foto: picture alliance / Augenklick/Roth)

Der ehemalige Radprofi Björn Thurau beendet Ende 2019 seine Karriere, ein Comeback ist spätestens jetzt ausgeschlossen: Der Sohn der Radlegende Didi Thurau kassiert wegen "mehrerer dopingrelevanter Sachverhalte" eine gewaltige Sperre. Die Ergebnisse aus einem Jahrzehnt sollen annulliert werden.

Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) hat den ehemaligen Radprofi Björn Thurau "wegen mehrerer Verstöße gegen Anti-Doping-Bestimmungen" für neun Jahre und sechs Monate gesperrt. Es handle sich dabei unter anderem um Verstöße beim Gebrauch oder versuchten Gebrauch, Besitz, Inverkehrbringen oder der Verabreichung verbotener Substanzen zu Dopingzwecken im Radsport, wie aus der Mitteilung hervorging. Thurau hat seine aktive Karriere Ende 2019 beendet.

Die Sperre des 33-Jährigen beginnt mit dem Tag der Entscheidung, die laut Nada am 19. August fiel. Das freiwillig anerkannte halbe Jahr seit der vorläufigen Suspendierung vom 9. März soll demzufolge angerechnet worden. Alle Wettkampfergebnisse Thuraus zwischen dem 21. Dezember 2010 und dem 9. März 2021 sollen annulliert werden, damit werden auch Medaillen, Punkte und Preise aberkannt. Im Februar hatte die Nada Ermittlungen gegen den Ex-Radprofi aufgenommen. Thurau war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Er war im Rahmen der "Operation Aderlass" und im Strafprozess gegen den Mediziner Mark S. aufgefallen. Unter anderem wurde er bei Polizeibefragungen des Radsportlers Pirmin Lang in der Schweiz belastet. Die Nada erhielt eigenen Angaben zufolge Informationen von Antidoping Schweiz und der Münchner Staatsanwaltschaft "bezüglich mehrerer dopingrelevanter Sachverhalte des Athleten in einem sportrechtlich nicht rechtsverjährten Zeitraum von 2011 bis 2014".

Thuraus Vater Dietrich ist einer der erfolgreichsten Sportler der deutschen Radsportgeschichte. Bei seinem Tour-de-France-Debüt 1977 gewann der damals 22-Jährige den Prolog und trug in der Folge 15 Tage lang das Gelbe Trikot. Bereits 1976 hatte er bei der Vuelta den Prolog und vier Etappen gewonnen. 1980 und 1987 wurde er jeweils wegen nachgewiesenen Dopings von der laufenden Tour ausgeschlossen, 1985 deshalb, weil er einen Funktionär verprügelt hatte. Nach dem Ende seiner Laufbahn hatte Thurau den Missbrauch von leistungssteigernden Mitteln gestanden: "Wir haben doch früher alle gedopt", sagte er 2007 den "Lübecker Nachrichten".

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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