Sport

Wolfsburgs Weltmeister Sorge um Zaccardo und Barzagli

Am Samstag werden sie endlich mal wieder bejubelt. Wenn die beiden italienischen Weltmeister Cristian Zaccardo und Andrea Barzagli bei der offiziellen Saisoneröffnung des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg den Fans vorgestellt werden, dürften die Schelte von Trainer Felix Magath und die Verletzungsprobleme für kurze Zeit vergessen sein. Rund 21 Millionen Euro blätterten die Niedersachsen für die Stars des US Palermo auf den Tisch. Viel Freude bereitete das Abwehrduo bisher allerdings noch nicht.

Während EM-Teilnehmer Barzagli nach einer Knie-Operation erst am Donnerstagabend in Wolfsburg eintraf und nun behutsam an die Mannschaft herangeführt wird, zog sich Zaccardo bereits Magaths Zorn zu. "Der hat nichts drauf", lautete das vernichtende Urteil des VfL-Trainers und -Sportdirektors über den körperlichen Zustand des Außenverteidigers. Der Coach schimpft, zudem zwickt auch noch die Achillessehne - so hatte sich der 26-Jährige Zaccardo seinen Einstand beim VfL wohl nicht vorgestellt.

Zaccardo will sich beweisen

"Natürlich macht mich das nicht glücklich. Ich will mich zeigen und schnell fit werden. Dann kann ich allen beweisen, welche Qualitäten ich habe", sagt Zaccardo. Derzeit lässt eine Entzündung des Gleitgewebes an der lädierten Sehne allerdings nur ein Trainingsprogramm abseits des übrigen Kaders zu: "Am ersten Spieltag gegen Köln möchte in der Mannschaft stehen."

Dieses Ziel hat auch Rekord-Einkauf Barzagli, der mit einer Ablösesumme in Höhe von 14 Millionen Euro doppelt so teuer wie sein Landsmann war. "Ich habe die Operation gut verkraftet und fühle mich sehr gut", meint der Innenverteidiger und hat den bei der EM erlittenen Innenmeniskus-Riss offenbar bestens überstanden. Am Freitag trainierte er ohne Probleme mit der Mannschaft.

Magaths harte Einheiten fürchtet der 27-Jährige nicht. Auch wenn Kumpel Zaccardo schont festgestellt hat, dass "so große Fitness-Einheiten" wie unter dem VfL-Coach "in Italien nicht üblich" seien. "Hier wird vielleicht anders gearbeitet als in unserer Heimat. Aber jeder hat seine Methoden. Das schreckt mich sicher nicht ab", meint Barzagli und scheint für jede Ochsentour bereit.

Qualitativ verstärkt

Qualitativ hat sich Wolfsburg durch die Verpflichtung der beiden Weltmeister fraglos verstärkt. Nachdem bereits in der vergangenen Saison überraschend der UEFA-Cup-Einzug gelungen war, dürften im Umfeld nun aber Erwartungshaltung und Druck wachsen. "Das sind wir gewohnt", meint Barzagli und lässt sich auch davon nicht aus der Ruhe bringen.

Zumal der mächtige Wolfsburger Aufsichtsrats-Chef und Volkswagen Finanz-Vorstand die Ansprüche trotz der großen Investitionen bescheiden formuliert. Man wolle "nicht schlechter als mit dem sechsten Platz aus der Saison kommen", sagte Hans Dieter Pötsch den Wolfsburger Nachrichten: "Wir investieren erst im zweiten Jahr mehr als im Durchschnitt der vergangenen Jahre in unsere Mannschaft."

Quelle: ntv.de, von Tom Vaagt, sid

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