Trotz Unfall- und Sex-Affäre Sponsoren treuer als Woods
03.12.2009, 15:02 Uhr
Unter Druck weil untreu: Tiger Woods.
(Foto: AP)
Beschädigt ist das Saubermann-Image von Golf-Superstar Tiger Woods durch seine nächtliche Autofahrt gegen einen Baum und mutmaßlich mehrere Affären zweifellos. Die Sponsoren des Amerikaners stehen aber noch mehrheitlich zu ihm. Es gibt aber auch öffentliche Kritik an Woods.
"Unsere Anzeigen-Kampagnen mit ihm werden sich nicht ändern. Tiger und seine Familie haben unsere volle Unterstützung", sagte Woods' größter Sponsor Nike in der "New York Times". Woods hatte tags zuvor auf seiner Homepage "Fehltritte" zugegeben und behauptet: "Ich habe meine Familie im Stich gelassen und ich bedauere diese Fehltritte von ganzem Herzen." Dabei hatte er aber im Dunkeln gelassen, womit er seine Familie kompromittierte.

Jaimee Grubbs ist eine der Damen, die ein Verhältnis mit Tiger Woods gehabt haben will.
(Foto: REUTERS)
Die öffentliche Entschuldigung folgte allerdings auf das Bekenntnis einer Bardame aus Las Vegas, eine Affäre mit Woods gehabt zu haben. Im Boulevard-Magazin "US Weekly" berichtete Jaimee Grubbs in aller Ausführlichkeit über eine mehrjährige intime Beziehung zu dem Golfer und setzte den Familienvater vor seiner Frau Elin Nordegren immer mehr unter Druck. Zuvor war Woods bereits eine Affäre mit der New Yorker Hostess Rachel Uchitel unterstellt worden.
Die Firma Gilette teilte dennoch mit: "Kurzfristig werden wir unsere Marketing-Strategie nicht ändern." Die großen Konzerne würden mit Woods aber knallharte Gespräche führen, wenn es um die Werbe-Etats ginge. Vorkommnisse wie diese könnten nach Einschätzung von Phil de Picotto vom US- Rechtevermarkter Octagon bei zukünftigen Deals mit dem Weltranglisten-Ersten auf "anderer Bandbreite" verhandelt werden. Bislang verdient Woods durch Werbe- und Sponsoreneinnahmen rund 100 Millionen Dollar pro Jahr.
Parnevik lästert öffentlich
Seine Golf-Konkurrenten wie der exzentrische John Daly (USA), der selbst Skandale jeglicher Couleur verursacht hat, oder NFL-Superstar Jason Taylor von den Miami Dolphins, bekundeten inzwischen Solidarität und Sympathie für Woods. Als größter Kritiker entpuppte sich der ehemalige schwedische Golf-Topstar Jesper Parnevik. "Ich muss mich bei Elin Nordegren entschuldigen, ihr jemals Tiger Woods vorgestellt zu haben", sagte Parnevik dem "Golf Channel".
Die Schwedin war Kindermädchen bei den Parneviks in Stockholm und lernte dort Woods kennen. 2004 heirateten beide und bekamen zwei Kinder, Sam Alexis und Charlie Axel. In dem Artikel von "US Weekly" hatte eine Bardame aus Las Vegas behauptet, dass sie Woods in einem Nachtclub getroffen haben will. Das sei in der Zeit passiert, als Elin Nordegren schwanger gewesen sei.
Mehr Schein als Sein
"Wahrscheinlich haben wir gedacht, er war ein besserer Junge als er wirklich ist", betonte Parnevik am Rande des Turniers in West Palm Beach - unweit des riesigen Anwesens von Woods in Orlando/Florida. Dort war der Autounfall passiert.
"Ich müsste mich wirklich bei Elin entschuldigen und hoffen, dass sie das nächste Mal ein größeres Abschlagholz als ein Eisen drei benutzt", ergänzte Parnevik. Um ihren halb bewusstlosen Mann nach dem Crash zu befreien, habe seine Ehefrau Elin die hintere Scheibe des Autos mit einem Golfschläger eingeschlagen, hieß es im Polizeibericht.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa