Sport

Sportveranstaltungen zum Teil abgesagt "Sport ist nicht mehr so wichtig"

Mit Trauer, Bestürzung und Absagen von Veranstaltungen hat der deutsche Sport auf die Terroranschläge in den USA reagiert.

"Fußball soll Spaß machen"

"Fußball soll Spaß machen, aber wer soll in solch einer Situation noch Spaß haben?" fragt sich Uli Hoeneß, Manager des FC Bayern München. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) entschloss sich allerdings erst heute zur Absage der Champions-League- und UEFA-Cup-Spiele vom Mittwoch und Donnerstag, nachdem am Dienstag noch Schalke 04 (gegen Panathinaikos) und Borussia Dortmund (gegen Dynamo Kiew) antreten mussten. Frauen-Europameister Deutschland sitzt momentan in Chicago fest. Nach dem Anschlag wurde das letzte Spiel der Fußball-Nationalelf gegen China abgesagt.

Der Handball-Bundesligist SG Willstädt sagte die für heute angesetzten Spiele sofort ab. Drei Mitarbeiter eines Vereinssponsors befanden sich in der zweiten Maschine, die in das World Trade Center in New York geflogen war. Die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) sagte am Dienstag und Mittwoch zwei Spiele ab. Auch die Bundesliga-Kämpfe im Ringen und die Galopprennen in Neuss und Frankfurt/Main fanden nicht statt. Die für Freitag vorgesehenen deutschen Biathlon-Meisterschaften in Ruhpolding wurden auf unbestimmte Zeit verschoben.

Formel-1-Start in Monza wie geplant

Das Formel-1-Rennen in Monza soll dagegen wie geplant gestartet werden. Das traditionelle Fußball-Spiel der Formel-1-Piloten vor dem Großen Preis von Italien soll jedoch als Reaktion auf die Terroranschläge in den USA nicht stattfinden. Michael Schumacher hatte bereits zuvor auf eine Teilnahme verzichtet. Auch die "German 500", die 16. Station der US-amerikanischen Champ-Car-Serie, werden auf dem Eurospeedway Lausitz stattfinden. Seit Dienstagabend patrouillieren auf dem Lausitzring Polizisten mit Maschinenpistolen und zeugen somit von erhöhten Sicherheitsvorkehrungen.

Das internationale Reitturnier in Donaueschingen wird ebenfalls nicht abgesagt, sondern beginnt wie vorgesehen am Freitag. Auch das Europapokal-Qualifikationsspiel zwischen den Telekom Baskets Bonn, Drittplazierte der letzten Basketball-Saison, und Darüssafaka Istanbul soll am Donnerstag stattfinden. Die Volleyball-Europameisterschaft der Männer in Ostrau/Tschechien wird fortgesetzt, ebenso die Spanien-Radrundfahrt.

O-Töne: Reaktionen von Vertretern des deutschen Sports

Lothar Matthäus (Teamchef Rapid Wien): "Die Absage war die richtige Entscheidung, das Vernünftigste, was man tun konnte. Wir alle sind schockiert, so etwas bekommt man nur schwer aus den Köpfen."

Max Fedra (Manager München Barons): "Aufgrund der schrecklichen Anschläge in den USA ist der Sport nicht mehr so wichtig."

Martin Schwalb (Handball-Bundesligatrainer SG Wallau-Massenheim): "Die Welt hält den Atem an. Wir Sportler sollten es auch tun. Ich habe kein Problem, wenn wir alles absagen.

Bernhard Langer (Golfprofi): "Man kann nicht den Kopf in den Sand stecken und den ganzen Tag weinen. Aber ich fühle so."

Walther Tröger (NOK-Präsident): "Der olympische Spitzensport, der vor 30 Jahren in München selbst Ziel von Terroristen war, verurteilt den neuerlichen Akt auf das Allerschärfste."

Quelle: ntv.de

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