Sport

"Schaden für unschuldige Dritte" Sportler wollen "Sanktionen mit voller Härte"

Die deutschen Athleten fordern harte Konsequenzen für den russischen Sport.

Die deutschen Athleten fordern harte Konsequenzen für den russischen Sport.

(Foto: picture alliance)

Der russische Einmarsch in der Ukraine sorgt weiter für Reaktionen im Sport. Die Interessensvertretung deutscher Athleten fordert radikale Maßnahmen gegen russische Verbände und Funktionäre. Konsequenzen für unschuldige Sportler sei man sich bewusst.

Die Vereinigung Athleten Deutschland hat wegen der russischen Invasion in die Ukraine alle internationalen Sportverbände und Staaten zu harten Maßnahmen aufgefordert. "Der internationale und nationale Sport muss jetzt alle Möglichkeiten ausschöpfen und geschlossen Sanktionen mit voller Härte aussprechen, um seinen Werten treu und glaubwürdig zu bleiben", hieß es in einer am Samstagabend veröffentlichten Mitteilung.

Die Interessensvertretung deutscher Spitzensportler will etwa, dass Verbände aus Russland und Belarus komplett aus dem Sportverbandssystem ausgeschlossen werden, alle Beziehungen zu russischen Geldgebern abgebrochen werden, Funktionäre aus beiden Ländern aus dem internationalen Sport ausgeschlossen werden und Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus während des Krieges nicht mehr an internationalen Wettbewerben teilnehmen dürfen. Auch sollen alle in Russland oder Belarus geplanten internationalen Wettkämpfe abgesagt werden.

Man sei sich bewusst, dass die Maßnahmen auch russische und belarussische Athleten und Athletinnen treffen. "Der russische Angriffskrieg lässt keine andere Wahl, als dass Sanktionen auch unschuldigen Dritten Schaden zufügen", hieß es.

"Dann bin ich einfach nur traurig"

Eine nicht gestattete Solidaritätsaktion für die Ukraine hatte zuvor bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in der Halle in Leipzig für Unmut bei 3000-Meter-Meister Maximilian Thorwirth gesorgt. Thorwirth zeigte sich nach seinem Sieg wütend darüber, dass ein Athlet eine Ukraine-Fahne auf seinem Arm nach der Kontrolle der Wettkampfkleidung vor dem Start habe abkleben müssen. "Wenn das nicht mehr machbar ist, dann bin ich einfach nur traurig", sagte Thorwirth, der wie 3000-m-Meisterin Hanna Klein mit einem gelb-blauen Armband lief, in der ARD.

Der DLV-Vorstandsvorsitzende Idriss Gonschinska sprach mit Thorwirth und betonte, der Deutsche Leichtathletik-Verband fühle mit dem ukrainischen Volk und habe ein klares Bekenntnis gezeigt. Er könne die Emotionen absolut nachvollziehen. Manchmal müsse man darüber nachdenken, wie man mit Regelwerk, Bühnen und mündigen Athleten umgehe und ob Regelwerke nicht angepasst würden. Es sei die richtige Entscheidung, dass niemand disqualifiziert worden sei. Der Abwägungsprozess sei kein einfacher, räumte Gonschinska ein.

Quelle: ntv.de

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