"Habe Angst, er kommt zurück" Stalker sorgt für Horror bei Tennis-Wunderkind
29.01.2022, 19:15 Uhr
Emma Raducanu - eine der besten Tennisspielerinnen der Welt.
(Foto: imago images/Claudio Gärtner)
Nicht mehr sicher im eigenen Heim fühlt sich Emma Raducanu. Der Tennisstar hatte Ende 2021 dreimal ungebetenen Besuch von einem Stalker bekommen. Der Mann wurde verhaftet und verurteilt, aber die Angst bleibt.
Emma Raducanu ist ein echtes Wunderkind: Im September gewann die damals 18-Jährige als Qualifikantin völlig überraschend die US Open, eines der größten Tennisturniere der Welt. Auf den großen Courts der Tenniswelt fühlt sich die Britin sicher, ihr Auftreten ist reines Selbstvertrauen. In ihrem eigenen Zuhause lebt die Teenagerin aber in Angst, wie sie jüngst der Polizei berichten musste. Wie britische Medien meldeten, wurde Raducanu Ende vergangenen Jahres von einem Stalker verfolgt, der sie in Angst und Schrecken versetzte.
"Seit das alles passiert ist, fühle ich große Angst. Ich habe das Gefühl, dass mir meine Freiheit genommen wurde. Ich schaue ständig über meine Schulter." Sie fühle sich "in meinem eigenen Haus nicht sicher. Ich möchte in ein neues Haus mit besseren Sicherheitsvorkehrungen umziehen, weil ich Angst habe, dass er zurückkommen könnte, da er weiß, wo mein Haus ist."
Ein Gericht sprach nun einen Mann schuldig, das Strafmaß wird im kommenden Monat festgelegt. Egal, was dann verkündet wird, den Tennisstar haben die Vorkommnisse schwer mitgenommen. "Seit das alles passiert ist, fühle ich mich unsicher. Ich fühle mich sehr ängstlich, wenn ich ausgehe, besonders wenn ich allein bin", sagte Raducanu während ihrer Befragung durch die Polizei.
Der verheiratete Mann sei in den Londoner Vorort, in dem Raducanu mit ihren Eltern lebt, gereist, nachdem er sie im Fernsehen spielen gesehen habe, berichtete die "Daily Mail". Dort habe er Fremde nach dem Weg zu ihrem Haus gefragt - und war bei seinen Recherchen offenbar erfolgreich. Ab dem 23. November tauchte der 35-Jährige vor dem Haus der Tennisspielerin auf. Seine erste Botschaft an Raducanu waren ein kurzer Brief und Blumen: "Es gibt nichts zu sagen, aber du verdienst Liebe". Neben seinen eigenen Namen hatte der Stalker auch die Namen seiner Frau und des gemeinsamen Hundes geschrieben. Den verdutzten Eltern des Tennisstars sagte er, er sei nur ein Kurier, der ein Geschenk überbringe.
Stalker schämt sich
Bei seinem zweiten Besuch am 2. Dezember, so berichtet das Gericht, habe er einen roten Umschlag in den Briefkasten der Raducanus geworfen, der eine handgezeichnete "Karte" enthielt - auf der der Verurteilte die Entfernung zwischen seinem Haus und der Adresse Raducanus eingezeichnet hatte. Auf einem Zettel stand: "23 miles walked 4 you" - 23 Meilen sei er für die verängstigte Tennisspielerin gelaufen.
Zwei Tage später besuchte er das Anwesen erneut, ausgestattet mit Lichterketten, mit denen er einen Baum vor dem Haus der Raducanus dekorierte. Als der Mann bemerkte, dass die Tür offen stand, klaute er einen Schuh des Vaters der Tennisspielerin - weil er dachte, er gehöre Emma Raducanu. Vater Raducanu bemerkte den flüchtenden Eindringling und stellte ihn an einer Bushaltestelle, wo die Polizei ihn festnahm.
Bei seiner Aussage behauptete der übergriffige Fan, er schäme sich jetzt, da er wisse, dass er Raducanu verärgert habe. Richter Sushil Kumar befand den Mann für schuldig und verkündete: "Seine Unfähigkeit zu erklären, wie er dies nicht als Belästigung ansehen konnte, ist unglaubwürdig." Bis zur Urteilsverkündung wurde der Stalker auf Kaution entlassen. Ihm wurde verboten, Emma Raducanu oder ihre Eltern zu kontaktieren. Außerdem darf er die Straße, in der sie leben, nicht mehr betreten.
Quelle: ntv.de, ter