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NHL-Verstärkung für die WM Stanley-Cup-Sieger macht Bundestrainer happy

Nico Sturm verstärkt die Nationalmannschaft bei der WM.

Nico Sturm verstärkt die Nationalmannschaft bei der WM.

(Foto: Andy Clayton-King/AP/dpa)

Harold Kreis verbucht seinen ersten Sieg als Bundestrainer - und freut sich auf einen Stanley-Cup-Sieger als Verstärkung für die WM. Die Zusage von NHL-Profi Nico Sturm ist für das DEB-Team auch deshalb so wichtig, weil Kreis zahlreiche prominente Ausfälle verkraften muss.

Als Harold Kreis im dritten Anlauf seinen ersten Sieg als Eishockey-Bundestrainer feierte, schaute Nico Sturm noch aus dem VIP-Raum zu. Seine neuen Teamkollegen hatte der Stanley-Cup-Sieger schon kurz begrüßt, am Freitag trainierte er erstmals mit ihnen, jetzt soll endlich das Debüt in der Nationalmannschaft folgen. "Nico ist ein super Spieler, er hat eine super Vita, ist ein harter Kämpfer", schwärmte Stürmer Manuel Wiederer nach dem 2:0 im dritten WM-Test gegen Österreich, er freue sich "riesig" über die Verstärkung aus der NHL.

Auch Kreis huschte ein Lächeln über das Gesicht, angesprochen auf den Augsburger. "Wir sind alle froh, ihn mal spielen zu sehen", sagte der neue Chefcoach. Ob Sturm, nach seinem Titelgewinn mit der Colorado Avalanche im vergangenen Jahr zu den San Jose Sharks gewechselt, am Samstag (17.00 Uhr/MagentaSport) in Landshut im zweiten Duell mit den Österreichern endlich zum ersten Mal für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) auflaufen wird, ließ Kreis noch offen.

Offensivere Rolle als in der NHL

"Wir werden schauen, wie fit Nico ist", sagte der 64-Jährige, "ich habe ihn jetzt erst kennengelernt, wir werden uns im Training unterhalten. Da ist keine Eile, es kommt auch auf sein Befinden an." Sturm ist nach dem NHL-Aus nach der Hauptrunde gerade erst in Deutschland angekommen. Ungewöhnlich früh, denn in den letzten Jahren stand er mit Colorado und Minnesota Wild stets in den Play-offs - und damit für die Nationalmannschaft nicht zur Verfügung.

"Für mich war es klar, dass wenn ich gesund bin nach der NHL-Saison und ich eingeladen werde, auch für Deutschland auflaufen werde", sagte Sturm in Landshut. Der Grundsatz seines Spiels werde sich "nicht wesentlich" ändern: "Ich versuche, defensiv gut zu stehen, dazu gehört auch das Unterzahlspiel oder auch die Bullys. Gleichzeitig werde ich sicher auch eine offensivere Rolle einnehmen als in der NHL."

Zahlreiche prominente Absagen

Die Zusage des 27-Jährigen ist auch deshalb so wichtig, weil Kreis drei Wochen vor der WM in Tampere und Riga (12. bis 28. Mai) zahlreiche prominente Ausfälle verkraften musste. NHL-Jungstar Moritz Seider, in den vergangenen drei Jahren bester deutscher WM-Verteidiger, gab dem neuen Bundestrainer ebenso einen Korb wie die Mannheimer DEB-Stammkräfte Matthias Plachta, Stefan Loibl, Nico Krämmer und Korbinian Holzer.

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Kreis nahm es äußerlich gelassen: "Wir nehmen zur Kenntnis, dass die Spieler nicht da sind, und arbeiten mit den Spielern, die hier sind." Auch Kapitän Moritz Müller, der zum Auftakt der WM-Vorbereitung noch eine Pause erhalten hatte, meinte: "Es ist ja fast jedes Jahr so. Ich bin eher ein Fan davon, auf die Jungs zu schauen, die dann doch kommen." Außerdem habe er "die Hoffnung, dass der eine oder andere aus Nordamerika noch dazu kommt", sagte der Kölner.

Superstar Leon Draisaitl steht mit Titelanwärter Edmonton Oilers ebenso in den NHL-Play-offs wie Torhüter Philipp Grubauer mit Außenseiter Seattle Kraken. Eine Etage tiefer sind die WM-erprobten Lukas Reichel, Leon Gawanke und Kai Wissmann in der AHL-Meisterrunde beschäftigt. Zugesagt hat neben Sturm bisher nur Angreifer John Peterka von den Buffalo Sabres, mit anderen Spielern ist DEB-Sportdirektor Christian Künast "noch in Gesprächen".

Quelle: ntv.de, tno/sid

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