Bronzetraum wird wahr Stefan Lindemann WM-Dritter
25.03.2004, 17:45 UhrAngetrieben von 9.000 Zuschauern hat Stefan Lindemann die Sensation bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Dortmund perfekt gemacht. Der deutsche Meister aus Erfurt gewann eine vorher nie erwartete Bronzemedaille und trat damit die Nachfolger von Norbert Schramm an, der vor 21 Jahren WM-Silber in Kopenhagen und damit die letzte deutsche WM-Medaille bei den Herren gewonnen hatte.
Ich habe mir meinen Traum erfüllt und musste dafür eigentlich gar nichts machen, denn das Publikum hat mir unendlich geholfen", sagte Lindemann, der von einem Blumenregen begleitet die Eisfläche verließ.
Gold holte sich erwartungsgemäß Titelverteidiger Jewgeni Pluschenko aus Russland. Der Olympia-Zweite von Salt Lake City revanchierte sich damit für seine Niederlage bei den europäischen Titelkämpfen in Budapest gegen den Franzosen Brian Joubert, dem diesmal nur Silber blieb.
Stefan Lindemann lief seine Kür zum Thema "Der kleine Prinz". Dem EM-Fünften gelang nahezu alles, er wurde von Sprung zu Sprung sicherer. Die Preisrichter belohnten den Schützling von Trainerin Ilona Schindler mit Noten zwischen 5,5 und 5,9 Punkten.
Zuvor hatten mit einem temperamentvollen Originaltanz Kati Winkler und Rene Lohse ihre Medaillenambitionen unterstrichen. Nach einem geteilten dritten Platz nach der Pflicht nehmen die beiden Berliner vor der Kür-Entscheidung am Freitag Rang vier ein.
Vor 3.000 Zuschauern in der Westfalenhalle präsentierten die sechsmaligen deutschen Eistanz-Meister ein Medley aus Swing, Blues und Jive, mussten aber trotz Noten, die zwischen 5,3 und 5,8 Punkten lagen, Elena Gruschina und Ruslan Gonscharow aus der Ukraine an sich vorbeiziehen lassen. Auf Goldkurs tanzen die Europameister Tatjana Nawka und Roman Kostomarow aus Russland. Die Bulgaren Albena Denkowa und Maxim Stawiski nehmen nach wie vor die zweite Position ein.
Die Olympia-Achten von Salt Lake City, deren WM-Start wegen einer Knieverletzungs Lohse zeitweise fraglich gewesen war, gaben sich optimistisch und zufrieden. "Ich habe mich auf dem Eis toll gefühlt, weil wir eine tolle Show für das Publikum gemacht haben ", sagte die 30 Jahre alte Winkler, ihr gleichaltriger Partner ergänzte: "Wir sind gar nicht traurig, denn es gibt viele gute Paare, die ganz eng beieinander liegen."
Quelle: ntv.de