Sinnvoll oder "Lex Hannover"? Stimmen zur 50+1-Regel
09.11.2009, 15:54 Uhr
Schreckgespenst Oligarch: Die Befürworter der 50+1-Regel fürchten, dass nach Abschaffung derselben Roman Abramowitsch & Co. in die Bundesliga einfallen.
Unumstritten ist die 50+1-Regel in der Bundesliga keineswegs, doch wirklich abschaffen wollen sie nur zwei Klubs: Hannover 96 und Bayer Leverkusen. Ein Überblick über Gegner, Befürworter und Unentschlossene.
Die Befürworter
Bayer Leverkusen
"Wir haben eine Regelung, die rechtlich nicht haltbar und sachlich nicht mehr gerecht ist. Es muss eine Regelung gefunden werden, durch die die Vereine die Gelegenheit bekommen, frisches Geld zu holen und der Ligaverband mehr Kontrollmöglichkeiten bekommt." (Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser)
Hannover 96
"Die Traditionsmarken im Fußball müssen weiter bestehen bleiben, auch wenn ein Investor die Mehrheit übernimmt. Einen Red Bull 96 soll es nicht geben. Wir möchten zumindest die Chance haben, unsere Kapitalkraft zu vergrößern." (Vorstandsvorsitzender Martin Kind)
Die Gegner
Eintracht Frankfurt
"Wir glauben, dass wir mit unseren bisherigen Strukturen, wie wir sie in der Bundesliga haben, genau richtig fahren. Das Beispiel England zeigt, dass eine völlige Entfremdung stattfindet." (Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen)
Hamburger SV
"Wir halten nichts davon, noch zusätzliche Investoren über die bisherigen Möglichkeiten hinaus zu holen." (Vorstandsvorsitzender Bernd Hoffmann)
Borussia Mönchengladbach
"Sportlicher Erfolg sollte das Resultat von guter und langfristiger Arbeit sein und nicht Ergebnis von Investitionen einer Unternehmung oder gar einzelner Personen." (Geschäftsführer Stephan Schippers)
1. FC Köln
"Es soll eine Lex Hannover geschaffen werden, die nur einem Verein, aber nicht der ganzen Liga nutzt." (Geschäftsführer Michael Meier)
Borussia Dortmund
"Die 50+1-Regel bietet genug Freiraum, um Investoren zu gewinnen. Wir wollen nicht, dass der deutsche Fußball aus Russland oder Saudi-Arabien kontrolliert wird." (Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke)
Die Unentschlossenen
1899 Hoffenheim
"Wir sind in dieser Frage völlig offen. Wenn alles so bleibt, haben wir damit kein Problem, denn die Regelung funktioniert. Es gibt Clubs, die dadurch Investoren gewinnen würden." (Geschäftsführer Jan Schindelmeiser)
VfL Wolfsburg
"Unser Standpunkt wäre nicht in Ordnung, wenn wir dagegen wären. Ziel muss es aber sein, Spekulanten herauszuhalten. Wegen unserer besonderen Situation werden wir uns wahrscheinlich enthalten." (Geschäftsführer Jürgen Marbach)
Quelle: ntv.de, dpa