Salz auf unseren Biathlon-Strecken Streueinsatz sichert Mixed-Staffel
01.03.2012, 14:58 Uhr
Magdalena Neuner will auf der salzigen Strecke Gold mit der Mixed-Staffel gewinnen.
(Foto: AP)
Alles für einen guten WM-Start: Damit trotz der frühlingshaften Temperaturen in Ruhpolding die Mixed-Staffel der Biathleten ordentlich stattfinden kann, wird zentnerweise Salz gestreut. Ein Problem bleibt aber: "Es gibt jetzt in ganz Ruhpolding nur noch Brezeln ohne Salz."
Kurz vor dem ersten Wettbewerb bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Ruhpolding ist die gesamte Strecke mit Salz präpariert worden. Die Maßnahme wurde nötig, da der plötzliche Frühlingseinbruch und der Regen in den Tagen zuvor dem WM-Kurz stark zugesetzt hatten. "Ich hoffe, dass die Strecke gut wird. Wir haben unser Möglichstes getan", sagte Wettkampf-Chef Norbert Baier. Gestartet wird um 15.30 Uhr.

Neuner vertraut darauf, dass sich die deutschen Skitechniker trotz der schwierigen Bedingungen nicht verwachsen.
(Foto: AP)
Insgesamt 110 Kilogramm Salz wurden ab Mittag von 20 Helfern auf die 2,5-Kilometer-Runde gestreut. "Es gibt jetzt in ganz Ruhpolding nur noch Brezeln ohne Salz", sagte Baier scherzhaft. Das Salz hat die Wirkung, dass dem Kunstschnee Wasser entzogen wird. "Damit wird der Schnee härter", sagte Baier. "Teile im Schatten sind hart und richtig gut." Der Wettkampf-Chef hofft darauf, dass der Winter bald zurückkehrt nach Ruhpolding. "Wenn man Salz öfter verwendet, dann wird irgendwann der Kurs zerstört."
Neuner vertraut den Technikern
Die Biathlon-WM dauert bis zum 11. März. Am Wochenende stehen mit dem Sprint und der Verfolgung der Damen und Herren gleich vier WM-Rennen auf dem Programm. "Wir haben nicht damit gerechnet, dass es um diese Zeit so warm wird", sagte Baier.
Magdalena Neuner setzt vor ihren letzten Rennen auf heimischem Boden ihr ganzes Vertrauen in die deutschen Techniker. "Sie werden alles geben, um uns gute Ski zu machen", sagte die 25-Jährige zuversichtlich. Die Deutschen haben seit dieser Saison einen Wachstruck, von dem aus die Experten am Mittwoch stapelweise die Bretter auf die Teststrecke schleppten, um das perfekte Wachs zu finden. "Bei der Mixed-Staffel werden es noch faire Bedingungen", meinte Damen-Coach Ricco Groß, "aber bei den Einzelrennen am Wochenende müssen wir das Wetter genau beobachten."
358 Skijäger, viele Favoriten
Insgesamt gehen 358 Skijäger (164 Frauen und 194 Männer) aus 45 Nationen an den Start. Im besonderen Fokus steht Magdalena Neuner, die als erste Biathletin in allen sechs Wettbewerben eine Medaille anpelit. "Wenn es sechs Goldene wären, wäre es super. Aber ich würde mich auch über zwei oder drei Medaillen freuen", sagte die Rekord-Weltmeisterin. Zu ihren schärfsten Kontrahentinnen gehören neben ihren Teamkolleginnen wie Andrea Henkel und Tina Bachmann vor allem die laufstarke Weißrussin Darja Domratschewa, Kaisa Mäkäräinen aus Finnland und die Russinnen um Olga Saizewa.
Auch die Männer können sich berechtigte Medaillenhoffnungen machen. Arnd Peiffer ist Titelverteidiger im Sprint, und der dreimalige Saisonsieger Andreas Birnbacher hat nachgewiesen, dass er ein absoluter Siegläufer ist. Auch Simon Schempp und Florian Graf sind gute Platzierungen zuzutrauen. Wie Michael Greis, ohne erfüllte WM-Norm nominiert, in Form ist, bleibt abzuwarten. Zum Favoritenkreis gehören neben den in dieser Saison bärenstarken Russen vor allem die Franzosen um das Brüderpaar Martin und Simon Fourcade und die Norweger um Emil Hegle Svendsen und Ole Einar Björndalen. Auch die Schweden sind stark - bei den Männern ist die Leistungsdichte noch größer als bei den Damen.
Quelle: ntv.de, dpa