Nach Sperre zurück auf dem Court Stuttgart lädt Dopingsünderin Scharapowa ein
10.01.2017, 15:26 Uhr
Scharapowa darf wieder Tennis spielen.
(Foto: imago/GEPA pictures)
Maria Scharapowa feiert ihr Comeback auf dem Tennisplatz: Zum ersten Mal nach ihrer Dopingsperre spielt sie im April, in Stuttgart. Nach über einem Jahr Pause könnte die Russin dort direkt zu einem Härtetest auf absolutem Spitzenniveau gefordert werden.
Die frühere Nummer eins der Tennis-Welt, Maria Scharapowa, wird nach Ablauf ihrer Dopingsperre beim Stuttgarter WTA-Turnier vom 22. bis 30. April ihr Comeback geben. Die 29 Jahre alte Russin erhalte eine Wildcard für das Turnier, teilten die Veranstalter mit.
Scharapowa hatte im März des vergangenen Jahres die Einnahme von Meldonium eingeräumt und ist noch bis zum 26. April 2017 gesperrt. Direkt nach dem Ende des 15-monatigen Banns bestreitet die Weltklasse-Spielerin nun ihr erstes Match. Ursprünglich war die Russin für zwei Jahre bis Ende Januar 2018 suspendiert, die Sperre wurde dann aber verkürzt.
"Ich bin sehr glücklich, mein erstes Match zurück auf der Tour bei einem meiner Lieblingsturniere zu spielen", sagte Scharapowa, die 2012, 2013 und 2014 in Stuttgart gewonnen hat. Bei der Sandplatz-Veranstaltung wird auch die Weltranglisten-Erste Angelique Kerber antreten. Die 28-Jährige hat das Turnier 2015 und 2016 gewonnen.
Nicht bewusst die Regeln verletzt
Scharapowa hatte bei einer aufsehenerregenden Pressekonferenz am 7. März ihren positiven Dopingtest nach dem Viertelfinal-Aus bei den Australian Open öffentlich gemacht. Allerdings gab sie damals nur zu, das seit dem 1. Januar 2016 verbotene Medikament konsumiert zu haben. Dennoch wurde sie mit Wirkung zum 12. März provisorisch suspendiert. Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass Meldonium innerhalb weniger Tage vom Körper restlos abgebaut wird. Dies stellte sich inzwischen offensichtlich als Irrtum heraus. Die Dauer des Abbaus kann demnach sogar Monate betragen.
Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada hatte das Mittel zum 1. Januar 2016 auf die Dopingliste gesetzt. Es handelt sich um ein Herzmedikament, das die Regeneration verbessern soll. Vor allem Athleten aus Russland und anderen osteuropäischen Ländern wurden positiv auf Meldonium getestet. "Ich habe von Beginn an Verantwortung übernommen - weil ich nicht wusste, dass dieses Präparat, das ich seit zehn Jahre einnehme, verboten wurde", sagte Scharapowa.
Meldonium ist ein Wirkstoff, der in Deutschland als Arzneimittel nicht zugelassen ist. Die in den baltischen Staaten und Russland vertriebene Substanz soll die Durchblutung fördern und als Medikament unter anderem für Herzerkrankungen geeignet sein. Bei einer Untersuchung der Wada im Jahr 2014 konnte für den Wirkstoff ein hoher Missbrauch in verschiedenen Sportarten festgestellt werden. Die Agentur vermutete den Missbrauch durch Athleten, die eine verbesserte Durchblutung und höhere physische Ausdauer erlangen wollen.
Quelle: ntv.de, npa/dpa