Sport

Endspiel in Sevilla Stuttgart muss punkten

Beflügelt von der Nullnummer gegen Rekordmeister FC Bayern will der VfB Stuttgart trotz Verletzungssorgen beim FC Sevilla für die nächste Überraschung sorgen. Alles andere könnte auch schon das Aus im Kampf um die K.o.-Runde bedeuten.

Markus Babbel wird in Sevilla keine Spieler für die Bundesliga schonen.

Markus Babbel wird in Sevilla keine Spieler für die Bundesliga schonen.

(Foto: dpa)

Die Schwaben sind nach dem Ende ihrer niederschmetternden Niederlagenserie zuversichtlich und hoffen in der Champions League gegen den spanischen Spitzenclub auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends, den sie durch den Punktgewinn gegen die Bayern eingeleitet sehen. "Das ist eine Riesenchance. Keiner rechnet mit uns", sagte Teamchef Markus Babbel und träumt trotz der klaren Außenseiterrolle von einem Sieg beim souveränen Spitzenreiter der Gruppe G am Mittwochabend (20.45 Uhr/Sat.1). "Wir wollen immer gewinnen. Und wenn ein Punkt herausspringt und unsere Leistung entsprechend war, bin ich auch zufrieden."

Der Fußball-Bundesligist steht in der europäischen Königsklasse nach zwei mageren Unentschieden vor dem vierten Spieltag schon gewaltig unter Druck. Im Fall einer erneuten Niederlage gegen den Tabellendritten der Primera División droht der K.o. in der vermeintlich leichten Gruppe, selbst wenn der VfB seine abschließenden Partien in Glasgow und gegen Urziceni gewinnen sollte.

"Wollen mit aller Macht in die nächste Runde"

An ein Ausscheiden verschwenden Babbel und seine Schützlinge allerdings trotz der prekären Ausgangslage keinen Gedanken. "Wir wollen mit aller Macht in die nächste Runde einziehen. Mit Barcelona ist Sevilla die spielstärkste Mannschaft der Champions League. Aber nichtsdestotrotz wollen wir gewinnen", versicherte der Bayer, der trotz des richtungweisenden Punktspiels am Samstag bei Borussia Mönchengladbach in der andalusischen Metropole keine Akteure schonen will.

Serdar Tasci will im zweiten Vergleich mit den Spaniern diesmal nicht nur mithalten.

Serdar Tasci will im zweiten Vergleich mit den Spaniern diesmal nicht nur mithalten.

(Foto: dpa)

Nationalspieler Serdar Tasci teilt die Meinung seines Trainers. "Sevilla gehört in Europa mit zur Spitze", sagte der Innenverteidiger. "Man hat im Hinspiel gesehen, dass wir mithalten können. Wir haben die Partie nur durch eigene Fehler aus der Hand gegeben. Wir wollen was Zählbares."

Thomas Hitzlsperger sieht sogar einen Vorteil darin, nun gegen eine solch große "Hausnummer" voll gefordert zu sein. "Vielleicht ist es eine gute Möglichkeit, jetzt gegen einen so guten Gegner zu spielen. Wir wollen da gewinnen", kündigte der Kapitän an. Keeper Jens Lehmann schloss sich an: "Es ist ein Vorteil, wenn man weiß, dass man gegen einen guten Gegner spielt. Wir fahren nach Sevilla und wollen da gewinnen, auch wenn es eine gute Mannschaft ist."

Zuversichtlich ohne Fünf

Stuttgarts Zuversicht basiert auf dem eigenen Aufwärtstrend, dem Auftritt trotz des 1:3 im Hinspiel und der Hoffnung, die noch verlustpunktfreien Andalusier könnten möglicherweise nur mit halber Kraft agieren. "Es könnte ein Vorteil sein, dass sie fast durch sind", sagte Babbel, schränkte dann aber gleich wieder ein: "Wir können nicht hoffen, dass sie unnötige Fehler machen." Der VfB habe beim 1:3 vor zwei Wochen gezeigt, dass er spielerisch mithalten könne. Sein Team habe sich aber durch Unkonzentriertheiten ins Hintertreffen gebracht. "Wir müssen höllisch aufpassen", mahnte Babbel seine Akteure.

Allerdings plagen den Außenseiter große personelle Probleme: Fünf Stammspieler fallen verletzt aus. Ohne die Defensivkräfte Ricardo Osorio und Christian Träsch, Mittelfeldmann Sami Khedira sowie die Stürmer Cacau und Ciprian Marica ist Babbel zum Improvisieren gezwungen. Möglicherweise stellt er im Mittelfeld wieder auf ein System mit zwei "Sechsern" um und setzt auf Julian Schieber als Sturmsolist. "Es passt nicht zu uns, hinten drin zu stehen", betonte Babbel.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

FC Sevilla: Palop - Konko, Squillaci, Escudé, Navarro - Jesus Navas, Zokora, Renato, Perotti - Luis Fabiano, Negredo
VfB Stuttgart: Lehmann - Boulahrouz, Tasci, Delpierre, Boka - Kuzmanovic, Hitzlsperger - Hilbert, Hleb, Elson (Rudy) - Schieber

Schiedsrichter: Atkinson (England)

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen