Money, Muskeln und Madonna Super Bowl elektrisiert die Fans
05.02.2012, 18:18 Uhr
Es ist angerichtet: Heute Nacht steigt zum 46. Mal die große Super-Bowl-Show.
(Foto: REUTERS)
In dieser Nacht steigt in Indianapolis zum 46. Mal die große Super-Bowl-Show der besten Football-Liga der Welt. Die New England Patriots mit Sebastian Vollmer und die New York Giants kämpfen um die Krone, während die Königin des Pop in der Pause zur Audienz bittet.
Der 46. Super Bowl zwischen den New England Patriots mit Sebastian Vollmer und den New York Giants verspricht das ganz große Spektakel. Vor geschätzten 800 Millionen Zuschauern weltweit kämpfen ab 0.30 Uhr in der Nacht zum Montag die Muskelmänner um die Football-Krone, während die nordamerikanische Profiliga NFL mit Preisen von drei Millionen Dollar für einen 30-Sekunden-Werbespot das große Geld scheffelt. Passend dazu macht das Material Girl Madonna die Halbzeit-Show zur ganz großen Nummer.
Die Patriots sind zumindest auf dem Papier favorisiert, die überragende Mannschaft mit Star-Quarterback Tom Brady in Bestform. Aber das war der dreimalige Champion auch schon vor vier Jahren, nur um am Ende als gedemütigter Verlierer vom Platz gescheucht zu werden.
Im Finale von 2008 entzauberten die Giants die bis dahin ungeschlagene Patriots und rissen den haushohen Favoriten mit dem letzten Spielzug aus allen Träumen. "Diese Niederlage schmerzt", sagte Brady, der damals seinen vierten Super-Bowl-Triumph verpasste: "Du musst dann weitermachen und daraus lernen. Das haben wir getan."
Bradys Gegenüber, Giants-Quarterback Eli Manning, machte sich in der Nacht vom 3. Februar 2008 bei den New Yorker Fans unsterblich, wurde als bester Spieler des Finales ausgezeichnet. Und dieses Mal? Beide Spielmacher hielten sich im Vorfeld mit Kampfansagen deutlich zurück, drängten sich in den Hintergrund. "Das ist ein großes Spiel für jeden einzelnen Spieler, der zum Einsatz kommt", sagte Manning: "Es ist für mich nicht wichtiger als für unseren Trainer Tom Coughlin oder jeden anderen Spieler." Den "anderen" Spielern kommt bei dem Duell der Topstars vielleicht sogar die bedeutendere, für das Publikum aber fast unsichtbare Rolle, zu. "Wenn man sich die Geschichte anschaut, findet man viele Spieler, über die vorher keiner geredet hat, die dann aber das Spiel gemacht haben", sagte Brady: "Man weiß nie, wer am Ende den Unterschied macht."
"Nichts Zierliches, keine kunstvollen Techniken"
Für die meisten Experten wird es vor allem darauf ankommen, welche Offensiv-Reihe dem eigenen Quarterback am meisten Zeit gegen die gegnerische Verteidigung verschaffen kann. "Derjenige, der bereit ist, mit voller Leidenschaft am härtesten zu kämpfen, wird gewinnen", sagte New Yorks Defensive Tackle Chris Canty: "Nur darauf kommt es an. Nichts Zierliches, keine kunstvollen Techniken - einfach nur aufstellen und kämpfen." Dass Canty nicht zu oft in seine Nähe kommt, wird Brady aller Voraussicht nach in die Hände von Sebastian Vollmer legen - wenn dieser fit ist. Der 27-jährige Kaarster, der sich in der Vorsaison zu einem der vier besten Tackler in der NFL entwickelt hatte, absolvierte wegen einer Fußverletzung und anhaltender Rückenprobleme in der regulären Saison nur sechs Spiele. Zuletzt plagte sich der Hüne mit einer Magen-Darm-Grippe.
Patriots-Headcoach Bill Belichick machte dennoch Hoffnung: "Er hat definitiv eine Chance. Sebastian hat sich in den letzten Wochen stark verbessert. Er hat sich gesteigert." Für Vollmer wäre der Super Bowl das größte Spiel seiner Karriere, um das ihn jeder Profi-Sportler beneidet. Kaum ein anderes Sportereignis wird derart groß aufgezogen wie der Super Bowl. Geschätzte 200 Millionen Dollar (umgerechnet 152 Millionen Euro) generiert die NFL am Sonntag, allein ein 30-Sekunden-Werbespot in der Halbzeitpause soll drei Millionen Dollar kosten, das sind umgerechnet 2,2 Millionen Euro.
Während der Halbzeit-Show, die inzwischen fast so wichtig ist wie das eigentliche Spiel, wird Popstar Madonna den Zuschauern im Lucas Oil Stadion einheizen. Das "Material Girl" verriet aber bereits, dass ihr Auftritt nicht ganz so "heiß" werden wird wie der von Janet Jackson, die 2004 im Duett mit Justin Timberlake auf einmal ganz zufällig mit entblößter Brust auf der Bühne stand. "Meine Gaderobe wird sehr sorgfältig gestaltet", sagte Madonna: "Es wird keine Fehlfunktion geben."
Quelle: ntv.de, Jan Mies, sid