NFL startet ins neue Jahr Superstar Tom Brady geht ein letztes Mal "all in"
08.09.2022, 19:12 Uhr
Im August regelte Tom Brady "persönliche Dinge", ab sofort geht es um sein Erbe.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Mit dem Spiel von Titelverteidiger Los Angeles Rams gegen die Buffalo Bulls beginnt in der Nacht die neue NFL-Saison. Sie wird die letzte von Superstar Tom Brady sein. Seine Abschiedstour wird ihn im November auch nach München führen. Wenn er dann nicht "persönliche Dinge" regeln muss.
Der Rücktritt vom Rücktritt war ja schon spektakulär genug, aber dann waren da noch diese elf Tage im August, in denen Tom Brady plötzlich aus dem Trainingslager der Tampa Bay Buccaneers verschwunden war. Er habe "persönliche Dinge" zu regeln, hieß es offiziell. Tatsächlich soll es wegen seiner Kehrtwende zum Streit mit Gattin Gisele Bündchen gekommen sein. Und Bradys Auszeit diente angeblich einem spontanen Versöhnungsurlaub auf den Bahamas.
Der nun wohl dann doch letzten Saison des erfolgreichsten Football-Spielers der Geschichte steht damit nichts im Wege. Brady, betonte Headcoach Todd Bowles, sei im "All-in-Modus". Heißt: Die Abschiedstour, die den bereits 45 Jahre alten Superstar am 13. November zum Spiel gegen die Seattle Seahawks auch nach München führen wird, soll am 12. Februar 2023 in Glendale bei Phoenix mit seinem achten und dann auch letzten Sieg im Superbowl enden.
Brady und die Bucs steigen am Sonntag mit einem Heimspiel gegen die Dallas Cowboys in die Saison ein, begonnen wird die 103. Spielzeit der National Football League (NFL) aber bereits heute mit dem Spiel der Buffalo Bills bei Titelverteidiger Los Angeles Rams (Freitag, 2.20 Uhr/ProSieben und DAZN). Brady wird damit zum 20. Mal der Starting Quarterback seines Teams im Auftaktspiel sein, wieder mal ein neuer Rekord des "GOAT", des "Greatest of All Time".
Das erste Spiel in Deutschland
Dass Brady dann im November auch nach Deutschland kommt, hat vor allem mit den Expansionsplänen der NFL zu tun: Commissioner Roger Goodell hat den 32 Klubbesitzern zugesagt, den Umsatz der Liga bis 2027 auf 25 Milliarden Dollar zu steigern, ein ehrgeiziges Ziel. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei 11 Milliarden Dollar in den USA und etwas mehr als 3 Milliarden international. Dem Spiel in München folgen bis 2025 im Wechsel mit Frankfurt drei weitere Spiele auf deutschem Boden.
Eine Erhöhung der Einnahmen ist auch dringend erforderlich, da zusehends die Gehälter der Spieler explodieren. Großverdiener sind die Quarterbacks. Aaron Rodgers (Green Bay Packers) wird künftig mit 50,27 Millionen Dollar pro Jahr entlohnt, der von den Seahawks zu den Denver Broncos gewechselte Russell Wilson soll durchschnittlich mit 48,51 Millionen Dollar vergütet werden, Kyler Murray von den Arizona Cardinals mit 46,1 Millionen Dollar.
Weiter Wirbel um Watson
Für die meisten Diskussionen sorgte freilich der neue Vertrag von Deshaun Watson. Die Cleveland Browns zahlen dem ehemaligen Quarterback der Houston Texans für die kommenden fünf Jahre die Garantiesumme von 230 Millionen Dollar - obwohl sie wussten, dass gegen ihn Vorwürfe wegen sexueller Belästigung vieler Frauen vorliegen. Nachdem Watson zunächst für sechs Spiele gesperrt worden war, erhöhte die NFL die Zwangspause auf elf Spiele.
Bradys angebliche familiäre Probleme mit dem ehemaligen Supermodel Bündchen nehmen sich da im Vergleich eher harmlos aus. Im Verhältnis zu anderen gering ist auch sein Gehalt für seine letzte Saison von 15 Millionen Dollar, das Gleiche gilt für die insgesamt 333 Millionen Dollar, die er in seiner Karriere bislang als Spieler verdient hat. Am Hungertuch wird Brady jedoch nicht nagen müssen: Der TV-Sender Fox wird ihm nun eben ab 2023 insgesamt 375 Millionen Dollar für zehn Jahre Expertentätigkeit zahlen.
Vorausgesetzt, Brady wird Gisele Bündchen im kommenden Frühjahr nicht noch ein weiteres Mal verärgern.
Quelle: ntv.de, sue/sid