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Oktagon-Premiere für MMA-Talent Tamerlan Dulatov - der Meistgesuchte will endlich gefunden werden

Tamerlan Dulatov zählt zu den aufstrebenden Talenten in Deutschland.

Tamerlan Dulatov zählt zu den aufstrebenden Talenten in Deutschland.

Mixed Martial Arts führt Tamerlan Dulatov weg von der schiefen Bahn hin zur Karriere als Profisportler. Der Düsseldorfer steht vor einem Heimspiel und gleichzeitig vor dem nächsten Schritt bei einer großen internationalen Organisation.

Auf das MMA-Event Oktagon 66 in Düsseldorf werden viele Augen gerichtet sein. Nicht nur, weil dort zahlreiche Athleten aus Nordrhein-Westfalen in den Käfig steigen, sondern weil mit Tamerlan Dulatov eines der größten Talente Deutschlands sein Debüt in der Organisation feiern wird. Für den 24-Jährigen wird es ein Heimspiel nach ganz langem Anlauf.

Im Düsseldorfer Stadtteil Rath ist Dulatov zusammen mit seinen Brüdern groß geworden, dort befindet sich auch der PSD Dome, die Austragungsstätte von Oktagon 66 (am 1. Februar ab 17.30 Uhr auf RTL+). Als "Lokalmatador" fühlt sich der 24-Jährige entsprechend. "Eine ausverkaufte Halle, in meiner Stadt, in meinem Viertel. Das ist einfach ein Traum", sagt er im Interview mit ntv/RTL.

Es ist der zweite Anlauf für das Debüt bei Oktagon MMA. Der Karriereplan bei Tamerlan Dulatov war eigentlich ein anderer: Letztes Jahr sollte er in Oberhausen kämpfen und anschließend beim historischen Stadionevent in Frankfurt vor 59.000 Zuschauern. Eine Bandscheibenverletzung machte ihm einen Strich durch die Rechnung.

Nun ist er wieder fit, aber ganz so traumhaft lief auch die Vorbereitung auf dieses Event nicht. Dafür kann Dulatov aber nichts. Als Ringnamen hat der 24-Jährige "Most Wanted ("Der Meistgesuchte") gewählt. Die Gegner laufen ihm aber nicht hinterher, im Gegenteil: Überhaupt einen Kontrahenten zu finden, der sich dem Düsseldorfer stellt, ist eine Mammutaufgabe für den Veranstalter. "Jemanden auf meinem Niveau zu finden, ist schwer. Dazu ist der Name 'Dulatov' schon so groß, dass nur wenige überhaupt kämpfen wollen", sagt er. Dabei hat der 24-Jährige erst einen Profikampf absolviert.

Dass die Gegner nicht Schlange stehen, liegt an den gigantischen Vorschusslorbeeren. Sein Bruder Islam kämpft mittlerweile in der UFC, der sportlich anspruchsvollsten Organisation - das ultimative Ziel jedes Kampfsportlers. Für ihn ist Tamerlan noch talentierter als er, selbst das hatte er bei einer Pressekonferenz in den USA nach seinem ersten Auftritt verkündet: "Wartet ab, bis meine Brüder kommen!"

Der Gegner spielt keine Rolle

"Islam ist mein älterer Bruder. Ich würde auch so über meine kleinen Brüder reden. Er ist ein Ausnahmekämpfer und unsere ganze Familie ist für diesen Sport gemacht", sagt Tamerlan Dulatov. Für ihn löse der Druck eher positive Energie aus, durch die er in Düsseldorf im Käfig das bestmögliche Ergebnis erzielen wolle.

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Gemeint ist damit der zweite Profisieg der Karriere und mittlerweile steht auch ein Gegner fest. Ghith Ighzawi wird in Düsseldorf sein Profidebüt geben. Über seinen Kontrahenten weiß man sehr wenig. "Das spielt für mich keine Rolle", sagt er. Egal wen man ihm vorgeschlagen hätte, er hätte nicht nein gesagt. "Es geht mir nur darum, die Leute, die mich wochenlang unterstützt haben und Tickets gekauft haben, nicht zu enttäuschen!"

Der Sport ist für Dulatov auch eine Art Ausweg gewesen. In jungen Jahren war er auf die schiefe Bahn geraten, saß mehrfach im Gefängnis. Über die Perspektive MMA bekam er die Kurve: "Ich habe in der Vergangenheit viele Fehler gemacht, aber ist letztlich der Weckruf für mich gewesen. Ich wollte nicht, dass Leute sagen, ich hätte es in die UFC schaffen können. Ich will, dass die Leute in zehn Jahren sagen: Er hat es geschafft", sagt er. Er hoffe, dass er zeigen könne, wie man aus so einem Loch wieder rauskommt. "Most Wanted" - das soll künftig nur noch im sportlichen Kontext gelten.

Quelle: ntv.de

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