Erneute Pleiten vor Valencia Team Germany segelt hinterher
27.04.2007, 16:27 UhrDie Halbzeitbilanz der ersten deutschen Mannschaft beim America's Cup fällt ernüchternd aus. Das Team Germany um ihren dänischen Skipper Jesper Bank kassierte im Duell mit der französischen Areva Challenge und der +39-Challenge aus Italien die Niederlagen acht und neun in der Herausforderer-Runde zum renommierten Segelklassiker vor Valencia. Damit beendeten die Deutschen die Hinrunde mit nur einem Sieg.
Gegen die Franzosen kam die "Germany 1" mit 1:09 Minuten Verspätung über die Ziellinie, nachdem es in einem spannenden Rennen zu einer Berührung der Yachten gekommen war. Beide Mannschaften kassierten eine Strafe, die sich gegeneinander aufhob. Den Italienern unterlag man anschließend mit einem Rückstand von 1:01 Minuten.
Crew optimistisch
Dennoch zeigte sich der dänische Skipper Jesper Bank zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: "Wir fahren jetzt endlich Rennen und nicht mehr hinterher. Unsere Leistungskurve zeigt nach oben." Auch der Hamburger Boat Captain Nico Jeschonnek bekräftigte: "Wir segeln ja nicht außer Sichtweite unserer Konkurrenz. Da liegen keine Welten zwischen uns und den anderen."
Das eigentliche America's Cup-Rennen beginnt am 23. Juni gegen den Titelverteidiger Alinghi mit dem deutschen Sportdirektor Jochen Schümann.
Zwang zum Risiko
Für die Deutschen heißt es nach den zehn Pleiten in der am Sonntag beginnenden Rückrunde der Round Robin nun, sich möglichst gut zu verkaufen: "Wir haben etwas an unserem Fahrwerk verändert. Wir machen nun jeden Tag kleine Fortschritte", sagte Jeschonnek, "wir haben gemerkt, dass wir jetzt an den Großen dran sind. Unsere Motivation wächst mit den Ereignissen."
Tatsächlich ist das Geschwindigkeits-Potenzial der Yacht mit der Segelnummer GER 98 nur mit einigen Booten im Mittelfeld vergleichbar. Das zwingt Skipper und Steuermann Bank regelmäßig zu riskanten Manövern, die auf dem Regattakurs über die rund zehn Seemeilen oft fehlschlagen.
Quelle: ntv.de