Sport

"Palästina - nichts zum Bejubeln" Team wird ausgeladen

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem

Unter dem Motto "Palästina – etwas zu Bejubeln" wollte das Nationale Palästinensische Jugend-Fußball-Team zu einer mehrwöchigen Tournee nach Großbritannien reisen. Die Universität Chester sollte die jungen Spieler unterbringen. Im Programm stand auch ein Freundschaftsspiel gegen die "Blackbourn Rovers", das nach Angaben der Veranstalter "tausende Fans" anziehen sollte.

Doch das britische Konsulat in Jerusalem machte den palästinensischen Sportlern einen Strich durch die Rechnung. Ihnen wurde nach Rücksprache mit den "höchsten Stellen in London" das Einreisevisum verweigert. Betroffen seien auch palästinensische Fußballer, die in anderen Ländern leben und dazustoßen wollten. Wie die palästinensische Nachrichtenagentur Maan berichtet, sei die offizielle britische Erklärung: Die Palästinenser seien zu arm, als dass ihnen vertraut werden, dass sie wieder heimkehren. Der Beschluss sei im Einklang mit den Immigrations-Regeln gefasst worden.

Der Organisator der Tour, Rod Cox, äußerte Empörung über den Beschluss der Briten. Ursprünglich habe das britische Außenministerium den Besuch sogar finanzieren wollen im Rahmen des Programms "Engagement mit dem Islam". Die britischen Diplomaten hätten verstanden, dass Sport die jungen Männer von den bewaffneten Kämpfern fernhalte. Muslimische Hilfsorganisationen hätten für die Tour gespendet und Fußballvereine in Halifax, Bradford, Leeds, London und Liverpool ihre Unterstützung zugesagt. "Die Folge wird eine Entfremdung dieser Helfer und der britischen Regierung sein," drohte Cox. "Ich glaube auch, dass dies wie ein rassistisch motivierter Beschluss aussieht, der helfen soll, die israelische Kontrolle über palästinensische Muslime zu festigen." Er sei sicher, dass das die Botschaft sei, die bei den zwei Millionen britischen Muslimen ankommen werde. Verärgert äußerte sich Cox auch, dass das israelische Nationalteam am 8. September das Vereinigte Königreich besuchen werde, ohne ein Visum zu benötigen.

Quelle: ntv.de

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