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Wenige Monate nach Rücktritt Tennis-Funktionär Dirk Hordorff ist tot

Dirk Hordorff wurde 67 Jahre alt.

Dirk Hordorff wurde 67 Jahre alt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Viele Jahre ist Dirk Hordorff einer der einflussreichsten deutschen Tennis-Funktionäre. Doch im März muss er von einem Spitzenamt zurücktreten: Mehrere ehemalige und aktuelle Tennisprofis belasten den einstigen Trainer schwer. Nun ist Hordorff im Alter von 67 Jahren plötzlich gestorben.

Dirk Hordorff ist tot. Der langjährige Vizepräsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB), Entdecker, Trainer und Manager des einstigen Weltranglistenfünften Rainer Schüttler, erlitt im Alter von 67 Jahren einen plötzlichen Herztod. "Er ist friedlich eingeschlafen", sagte Schüttler dem SID. Die Nachricht mache ihn "unendlich traurig. Er war mein Mentor, mein Berater, mein Freund und mein Trainer."

Hordorff litt seit längerem an einer schweren Herzkrankheit. Erst vor wenigen Wochen hatte er sich deshalb einer komplizierten Operation unterzogen, von der er sich nicht mehr richtig erholte. Neben Schüttler arbeitete Hordorff unter anderem auch mit dem einstigen Top-10-Spieler Janko Tipsarevic, 2015 wurde er Vize-Präsident des DTB und war zuständig für den Spitzensport. Hordorff gehörte zu den einflussreichsten Funktionären im deutschen und internationalen Tennis.

Rücktritt im März

Erst Ende März musste Hordorff nach Missbrauchsvorwürfen von seinem Amt als DTB-Vizepräsident zurücktreten. Insgesamt 14 Spieler hatten Vorwürfe gegen ihn erhoben. Demnach sollen Machtmissbrauch und Grenzverletzungen in eidesstattlichen Versicherungen bezeugt haben. Er hatte die Vorwürfe sexualisierter Gewalt und eines Machtmissbrauchs stets als "schlicht unwahr" zurückgewiesen.

"Mein Amt als Vizepräsident des Deutschen Tennisbundes habe ich heute niedergelegt. Ich möchte dadurch auch Schaden für den DTB vermeiden. Ich werde meine Kraft nunmehr voll und ganz auf die Widerlegung der unwahren Vorwürfe konzentrieren", hatte Hordorff erklärt. "Das in den Medien kolportierte, gegen mich gerichtete Verfahren wurde am 28. März 2023 von der Staatsanwaltschaft Frankfurt nach § 170 Absatz 2 StPO eingestellt", hieß es in der Mitteilung. Oberstaatsanwältin Nadja Niesen, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt, bestätigte die Einstellung des Verfahrens aus rechtlichen Gründen. "Straftatbestände sind aus unserer Sicht teilweise nicht erfüllt worden oder verjährt", sagte Niesen der dpa.

Zuvor hatte Hordorff sein Amt bereits ruhen lassen - ausdrücklich jedoch nicht wegen eines Zusammenhangs mit den Vorwürfen gegen ihn, die unter anderen der ehemalige deutsche Meister Maximilian Abel erhoben hatte. "Herr Hordorff ist aufgrund einer Anfang März erfolgten sowie einer anstehenden Operation an einem Aneurysma derzeit gesundheitlich nicht in der Lage, das Amt auszuüben", hatte sein Anwalt mitgeteilt. Später war der Druck des DTB auf den langjährigen Top-Funktionär jedoch offenbar zu groß geworden und Hordorff trat doch noch zurück.

Quelle: ntv.de, ter/sid

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