Ein verlorener Punkt kostet Tennisprofi Darian King in Virginia das gesamte Turnier. Aus Wut über einen Punkt für den Gegner wirft der 22-Jährige seinen Schläger gegen einen Zaun, trifft dabei eine Linienrichterin - und das offenbar ziemlich schwer.

Ausflippende Tennisspieler auf dem Platz können unterhaltsam sein. In den 1970er und 1980er Jahren gingen die Leute nicht nur zu Spielen von John McEnroe, weil sie gutes Tennis sehen wollten. Sie wollten auch sehen, wie impulsive US-Amerikaner auf dem Platz tobte und fluchte und seinen Schläger traktierte, wenn es nicht lief wie gewünscht. McEnroe kreierte eigens das Schimpfwort "Shuck!", um auf dem Platz Verwarnungen für seine derben Flüche zu entgehen. Er war ein begnadeter Tennis-Rüpel - Darian King aus Barbados ist es nicht.

Den Beweis dafür lieferte der 22-jährige Tennisprofi in seinem Erstrundenmatch beim Challenger-Turnier in Charlottesville/US-Bundesstaat Virginia. Dort verlor King im Duell mit dem Briten Edward Corris nur ganz kurz die Nerven, was allerdings gehörig schiefging - und ihm eine Disqualifikation einbrachte.

Fataler Schlägerwurf

Nach einem verlorenen Punkt im Tiebreak des zweiten Satzes schmiss King, Nummer 310 der Welt, seinen Schläger mit voller Wucht knapp einen Meter neben einer Linienrichterin in den Zaun. Sein Pech war: Das Racket prallte zurück und traf die Frau am Rücken. Daraufhin ging sie unter scheinbar größten Schmerzen zu Boden.

Dort hielt sie sich den Rücken und war minutenlang nicht in der Lage, wieder aufzustehen. Die Folge für King: Nach Auswertung der TV-Bilder wurde er vom Oberschiedsrichter disqualifiziert. (zum Video)

Der erste missglückte Ausraster eines Tennisprofis ist Kings bizarre Disqualifikation nicht. 2012 hatte der Argentinier David Nalbandian im Queen's Club gegen eine Werbebande getreten und dem dahinter sitzenden Linienrichter eine Wunde am Schienbein zugefügt. Der Brite Tim Henman traf 1995 in Wimbledon ein Ballmädchen mit einem frustriert weggeschossenen Ball. Beide Spieler wurden wie auch King disqualifiziert.