WTA reagiert auf Fall Peng Shuai Tennis-Organisation setzt China-Turniere aus
01.12.2021, 21:17 Uhr
Von Peng Shuai fehlte für zwei Wochen jede Spur.
(Foto: picture alliance / Kyodo)
Anfang November berichtet Tennisspielerin Peng Shuai, vom chinesischen Vizepremier sexuell missbraucht worden zu sein. Danach fehlt für zwei Wochen jede Spur von ihr. Die Spielerinnen-Organisation WTA sagt nun alle Turniere in China ab, man könne Athletinnen nicht guten Gewissens bitten, dort anzutreten.
Die WTA setzt wegen des Falls Peng Shuai alle Tennis-Turniere in China und Hongkong mit sofortiger Wirkung aus. Dies gab Steve Simon, Vorsitzender der Spielerinnen-Organisation, bekannt. "Ich kann unsere Athletinnen nicht guten Gewissens bitten, dort anzutreten, wenn Peng Shuai nicht frei sprechen darf und anscheinend unter Druck gesetzt wurde, ihren Vorwurf der sexuellen Übergriffe zurückzunehmen", sagte Simon. Der WTA-Chef zeigte sich zudem besorgt um die Sicherheit von Spielerinnen und Betreuern. "Ich bedaure sehr, dass es so weit gekommen ist", sagte er.
Peng Shuai, die frühere Weltranglistenerste im Doppel, hatte Anfang November in dem Twitter-ähnlichen Medium Weibo berichtet, vom ehemaligen chinesischen Vizepremier Zhang Gaoli sexuell missbraucht worden zu sein. Der Eintrag wurde ebenso gelöscht wie zahlreiche Internet-Einträge über Peng, von der danach mehr als zwei Wochen jede Spur fehlte.
Seither äußerten Sportler, Politiker und Menschenrechtler Sorge um das Wohlergehen der Tennisspielerin. Chinas Führer hätten der WTA keine andere Wahl gelassen. Er hoffe weiterhin, dass die Bitten erhört und die chinesischen Behörden Schritte unternehmen würden, um dieses Problem legitim anzugehen, erklärte Simon.
"Angesichts der aktuellen Lage bin ich auch sehr besorgt über die Risiken, denen alle unsere Spielerinnen und Mitarbeiter ausgesetzt sein könnten, wenn wir 2022 Veranstaltungen in China abhalten würden", hieß es in der Mitteilung der WTA. China ist mit einer Reihe von Veranstaltungen wichtiger Geldgeber der Damen-Tour. Zusätzliche Brisanz erhält der Fall durch die bevorstehenden Winterspiele in Peking im Februar und die ohnehin anhaltende Kritik am Gastgeber-Land.
Quelle: ntv.de, ses/sid/dpa