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Die Marcel-Kittel-Show Thüringer dominiert die Tour

Ärger statt Jubel: Etappengewinner Kittel (l) lässt den Sprintkollegen erneut keine Chance.

Ärger statt Jubel: Etappengewinner Kittel (l) lässt den Sprintkollegen erneut keine Chance.

(Foto: REUTERS)

Vier Etappen sind bei der diesjährigen Tour de France bislang gefahren - und dreimal heißt der Gewinner Kittel. Der 26-Jährige schließt mit dem neuerlichen Triumph zu Jan Ullrich auf. Schmerzhaft verläuft die Etappe für Vorjahressieger Froome.

Die Marcel-Kittel-Show geht auch auf Frankreichs Straßen weiter. Der Thüringer Sprinter holte sich nach der Rückkehr aus England bereits seinen dritten Tagessieg auf der vierten Etappe der 101. Tour de France. Der Arnstädter Kittel ließ nach 163,5 Kilometern von Le Touquet-Paris-Plage nach Lille der Konkurrenz erneut nicht den Hauch einer Chance und siegte vor Mailand-San-Remo-Gewinner Alexander Kristoff (Norwegen) und dem Franzosen Arnaud Demare.

Für Vorjahressieger Chris Froome wurde dagegen die erste Etappe auf dem europäischem Festland zu einer schmerzvollen Angelegenheit: Der Brite erlitt bei einem Sturz Blessuren am Oberschenkel und Handgelenk. Froome, der sich von der Tour-Ärztin behandeln lassen musste, büßte aber keine Zeit ein und erreichte zeitgleich mit Kittel das Ziel.

Nibali verteidigt gelbes Trikot

Nach dem Ausflug auf die Insel kehrt die Tour zur vierten Etappe aufs Festland zurück.

Nach dem Ausflug auf die Insel kehrt die Tour zur vierten Etappe aufs Festland zurück.

(Foto: dpa)

Der 26-jährige Thüringer zog unterdessen mit seinem insgesamt siebten Etappensieg bei der Frankreich-Rundfahrt mit dem früheren Toursieger Jan Ullrich gleich. Mehr deutsche Tagessiege haben nur noch Erik Zabel (12) und Rudi Altig (8) auf ihrem Konto, doch auch diese Marken dürften für Kittel angesichts seiner derzeitigen Dominanz nicht unerreichbar bleiben. "Marcel hat einige Beweise geliefert, dass er die neue Nummer eins ist. Ich bin ein Fan von ihm geworden", schwärmte Zabel.

An der Spitze des Gesamtklassements gab es indes keine Veränderungen. Träger des Gelben Trikots bleibt der Italiener Vincenzo Nibali, der weiter zwei Sekunden vor den restlichen Favoriten um Froome und dem zweimaligen Champion Alberto Contador (Spanien) liegt.

Dagegen ist die Tour für Andy Schleck, der die große Schleife 2010 gewonnen hatte, bereits beendet. Der Luxemburger stieg vor der vierten Etappe aus. Schleck hatte bei einem Sturz auf der dritten Etappe von Cambridge nach London Verletzungen am Meniskus und den Bändern im rechten Knie erlitten. Er reiste zu einer genaueren Untersuchung nach Basel.

Kittel triumphiert auch mit stockendem Sprintzug

"Ich bin so stolz, aber Rekorde interessieren mich nicht. Ich schaue nur von Tag zu Tag", sagte Kittel nach seinem dritten Triumph, der diesmal deutlich knapper ausfiel. Der Sprintzug von Giant-Shimano war auf der kurvigen Anfahrt etwas ins Stocken geraten. Aber auch als Einzelkämpfer ist Kittel eine Klasse für sich. Der deutsche Meister André Greipel landete auf Platz sechs.

Zuvor hatte mal wieder Frankreichs Liebling Thomas Voeckler seinen Auftritt. Der frühere Träger des Gelben Trikots lancierte bereits kurz nach dem Start mit dem Spanier Luis Mate eine seiner berühmten Attacken. Doch gut 20 Kilometer vor dem Ziel war er eingeholt, und der Weg für Kittel war frei.

Am Mittwoch wartet auf die Fahrer die gefürchtete Kopfsteinpflaster-Etappe durch die "Hölle des Nordens". Über 155,5 Kilometer, davon gut 15 über die Pavés, geht es von Ypres nach Arenberg.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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