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Legende gegen den BVB Timo Boll muss zum Abschied gegen seine "echte Liebe" kämpfen

Timo Boll 2003 im Westfalenstadion.

Timo Boll 2003 im Westfalenstadion.

(Foto: picture-alliance / Sven Simon)

Auf seiner Abschiedstour erlebt Tischtennis-Legende Timo Boll tatsächlich noch echte Premieren - und eine von ihnen fordert den 43-Jährigen: Er muss vor großer Kulisse gegen seinen Lieblingsklub antreten.

Timo Boll hat viel erlebt in seiner Tischtenniskarriere, und doch fieberte er schon vor seiner finalen Saison zwei Partien entgegen, die auch für den weitgereisten Routinier Neuland bedeuten. Auf seiner Abschiedstour geht es am heutigen Sonntag (15.30 Uhr/Dyn) mit Borussia Düsseldorf im Hinspiel gegen Borussia Dortmund, gegen "seinen" BVB, dessen Trikot Boll selbst als Fußballfan immer wieder trägt.

"Normalerweise unterstütze ich ja den BVB, aber in dem Fall muss ich leider einmal gegen meinen Fußball-Herzensverein sein", sagte Boll vor dem Duell mit dem Bundesligaaufsteiger im Gespräch mit dem SID.

"Alle wollen Timo sehen"

Der 43-Jährige ist Vereinsmitglied beim BVB, er sitzt gerne und so oft wie möglich auf der Tribüne des Westfalenstadions - mitunter auch in Begleitung einiger Tischtennisfreunde. Im vergangenen Jahr fuhr er gemeinsam mit dem chinesischen Weltmeister und Olympiasieger Fan Zhendong vom WTT-Champions-Turnier in Frankfurt zu einem Heimspiel nach Dortmund und pries die Bratwurst im Stadion an.

Am Sonntag geht es jedoch nicht ins Westfalenstadion, es geht nicht einmal nach Dortmund. Ihr nominelles Heimspiel hat Bolls Borussia vom Rhein ins ostwestfälische Lübbecke verlegt, der Rekordklub aus Düsseldorf geht ab und an auf Reisen, um viele Fans in den Genuss von Bolls Kunst kommen zu lassen. Und die kommen in Scharen. Die Halle in Lübbecke wird mit mehr als 2200 Zuschauern und Zuschauerinnen ausverkauft sein.

"Alle wollen Timo noch einmal sehen, bevor er am Saisonende endgültig aufhört. Das haben mir ganz viele Fans gesagt", erzählte Harald Wiese, der das Bundesligaspiel gemeinsam mit dem TTV Lübbecke ausrichtet. Bereits am vergangenen Sonntag waren fast 3000 Tischtennisfans nach Würzburg zum Spiel der Borussia gegen den TSV Bad Königshofen gekommen.

Ein Job beim BVB?

In Lübbecke hakt Rekordeuropameister Boll gegen Borussia Dortmund das erste von zwei Duellen auf seiner persönlichen "Bucket List" ab, auf der nicht mehr viel fehlt nach fast 30 Jahren im Profitischtennis. Etwas seltsam wird sein Gefühl dabei sein, das gibt Boll zu. "Ich bin ja selbst Vereinsmitglied, also gehöre ich ja so ein bisschen dazu", sagte er dem Sport-Informations-Dienst.

Vielleicht gehört er bald tatsächlich noch mehr als nur mit dem Herzen zum BVB. Vor den Olympischen Spielen in Paris deutete Boll im SID-Gespräch an, nach seiner Profizeit womöglich auch bei den schwarz-gelben Fußballern in die Organisation eines so großen Vereins "reinschnuppern" zu wollen. Zuvor will er aber die "Echte Liebe" zum BVB ausblenden und sich gegen die Tischtennisabteilung seines Lieblingsklubs keine Blöße geben.

Quelle: ntv.de, ter/sid

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