Auch Frauen bei EM erfolgreich Tischtennis-Legende Boll erreicht schon wieder ein Endspiel
16.09.2023, 19:21 Uhr
Timo Boll machte mit einem 3:0 gegen Marcos Freitas aller klar.
(Foto: IMAGO/TT)
Auch ohne gleich drei Top-Stars und Bundestrainer Jörg Roßkopf reißt die spektakuläre Serie der deutschen Tischtennis-Nationalmannnschaft nicht ab. Das Team um den legendären Timo Boll zieht ins Finale der EM ein. Sie folgen den Frauen, die auf dem Weg dahin nicht einmal einen Satz abgeben.
Die deutsche Tischtennis-Nationalmannschaft der Männer hat zum zwölften Mal in Serie das Endspiel einer Team-Europameisterschaft erreicht. Im Halbfinale in Malmö siegten Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Timo Boll und Kay Stumper (beide Borussia Düsseldorf) am Samstag mit 3:1 gegen Portugal. Der Endspiel-Gegner wird am Abend zwischen Gastgeber Schweden und Frankreich ermittelt. "Es war ein sehr hohes Niveau. Wir steigern uns hier bei diesem Turnier von Spiel zu Spiel", sagte der deutsche Coach Lars Hielscher, der bei dieser EM den Bundestrainer Jörg Roßkopf vertritt.
Eine wichtige Rolle spielte diesmal der 20 Jahre alte Stumper, der nach dem knappen 3:2 im Viertelfinale gegen Kroatien für Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach) ins Team kam. Beim Stand von 1:1 lag er gegen Joao Geraldo bereits mit 0:2 Sätzen zurück und gewann dieses Schlüsselmatch noch mit 3:2. Anschließend machte Rekord-Europameister Boll mit einem 3:0-Sieg gegen Portugals Nummer eins Marcos Freitas alles klar. Sein erstes Spiel hatte der 42 Jahre alte Boll noch mit 1:3 gegen Tiago Apolonia verloren.
Die Deutschen treten bei diesem Turnier ohne ihre drei Topspieler Dang Qiu, Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska an. Bei den Portugiesen waren am Samstag immer noch vier der fünf Spieler dabei, die 2014 das EM-Finale gegen Deutschland mit 3:1 gewannen. Von den vergangenen elf Endspielen verloren die Deutschen allerdings nur zwei. Am Sonntag wollen sie ihren zehnten EM-Titel mit der Mannschaft gewinnen.
Frauen erreichen Finale ohne Satzverlust
Die deutschen Frauen sind unterdessen sogar ohne Satzverlust ins Endspiel gestürmt. Nina Mittelham (TTC Berlin Eastside), Ying Han (KTS Tarnobrzeg) und Xiaona Shan (TTC Berlin Eastside) siegten am Samstag im Halbfinale mit 3:0 gegen Portugal und treffen nun am Sonntag zum sechsten Mal seit 2002 in einem EM-Finale auf ihre Dauerrivalinnen aus Rumänien. 2013, 2015 und 2021 holte das deutsche Team den Titel. 2002 und 2017 gewannen die Rumäninnen. Bei den European Games in Krakau verloren die Deutschen das Finale ebenfalls gegen Rumänien mit 2:3.
Bundestrainerin Tamara Boros hatte das Halbfinale gegen Portugal zuvor als "50:50-Spiel" eingeschätzt. Doch Mittelham und Han ließen den portugiesischen Top-Spielerinnen Jieni Shao und Fu Yu keine Chance. Den dritten Punkt holte Shan gegen Ines Matos noch müheloser. Insgesamt gewannen die deutschen Frauen die Mannschafts-Europameisterschaft bereits acht Mal.
Quelle: ntv.de, sue/dpa