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Bada in Lederhosen zum NFL-Debüt Tom Brady wirft und läuft sich doch noch in die Playoffs

Deckel drauf: Tom Brady läuft zum entscheidenden Touchdown.

Deckel drauf: Tom Brady läuft zum entscheidenden Touchdown.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Lange sieht es so aus, als würde Tom Brady mit seinen Tampa Bay Buccaneers in der NFL einem bitteren Saisonfinale entgegensteuern. Doch der Superstar rettet sein Team, seine Saison und seine Serie durch eine Aufholjagd. In Washington feiert derweil ein deutscher Profi sein Ligadebüt. Und sorgt für ein Schmunzeln.

Tom Brady und die Tampa Bay Buccaneers haben ihren ersten Matchball für den Play-off-Einzug in der Football-Profiliga NFL spektakulär genutzt. Im Duell mit Verfolger Carolina Panthers setzte sich das Team um den Star-Quarterback dank eines starken vierten Viertels mit 30:24 durch, am Anfang des Schlussabschnitts hatten die Bucs noch 10:21 zurückgelegen. Durch den Erfolg machte der Super-Bowl-Gewinner von 2021 den Sieg in der NFC South trotz mäßiger Bilanz bereits vor dem letzten Spieltag perfekt.

Der 45-jährige Brady, der nun im 14. Jahr in Folge in den Playoffs steht, steuerte zum achten Sieg seines Teams im 16. Saisonspiel drei Touchdownpässe bei und blieb ohne Interception. "Wir haben uns in diesem Jahr durch eine Menge schwieriger Dinge gekämpft", sagte Brady, der eine der schwersten Regular Seasons seiner langen Karriere zu einem guten Ende brachte. "Ich bin glücklich, die Division zu gewinnen. Es ist immer schwer, das zu schaffen. NFL-Spiele sind schwer zu gewinnen, und wir finden immer einen Weg, sie irgendwie spannend zu halten. Ich wünschte, sie wären nicht so spannend, wie wir sie gemacht haben."

Die Panthers führten schnell mit 14:0, zur Halbzeit stand es 14:10 - und nach Sam Darnolds drittem TD-Pass des Tages lagen die Bucs zehn Sekunden nach Beginn des Schlussviertels 21:10 hinten. Von da an übernahmen die Bucs das Kommando: Evans verlud Cornerback C.J. Henderson zweimal für Touchdowns, danach verlor Darnold den Ball bei einem Sack kurz vor der eigenen Endzone. Dieses Fumble nutzte Brady zur Entscheidung: Knapp zwei Minuten vor Schluss trug der Superstar den Ball persönlich ein Yard in die Endzone der Panthers.

Evans schreibt NFL-Geschichte

"Die Playoffs sind ein Neuanfang für alle", sagte ein erleichterter Bucs-Coach Todd Bowles. "Man hat ein Ausscheidungsturnier mit drei Spielen. Es spielt keine Rolle, wo man steht. ... Zumindest wissen wir, dass wir in den Spielen dabei sein werden. Wir müssen nur die Fehler reduzieren, um sie zu gewinnen."

Dass die Bucs, die mit 3:4 Siegen in die Saison gestartet waren und Brady damit die schlechteste Auftaktbilanz seit 2002 beschert hatten, nun doch noch vergleichsweise komfortabel den Weg in die Playoffs genommen haben, lag auch an Receiver Mike Evans. Der Routinier beendete das Spiel mit 10 Fängen für 207 Yards - und spektakulären, langen Touchdowns von 63, 57 und 30 Yards. Evans machte sich so zum ersten Spieler in der NFL-Geschichte, der seine Karriere mit neun aufeinanderfolgenden Saisons mit mehr als 1.000 Receiving-Yards begann.

"Wir haben jetzt ein Riesenspiel vor uns, ich weiß, wir sagen das wieder und wieder, aber es ist die Realität: Wir müssen es besser machen", hatte Brady vor Weihnachten nach einem 23:34 gegen die Cincinnati Bengals gesagt. "Wir haben noch drei Spiele, die Saison zu retten", hatte Bowles ergänzt. Und der Super-Bowl-Champion von 2020 lieferte, auch wenn es ein Ritt auf der Rasierklinge ist: Nach Weihnachten rettete man sich mit einem 19:16 nach Verlängerung bei den Arizona Cardinals, nun drehten die Bucs einen Rückstand in einen knappen Sieg.

Deutsches Debüt in Lederhosen

Ebenfalls in den Playoffs - und zum ersten Mal seit 2016 - stehen die New York Giants nach dem 38:10 bei den Indianapolis Colts. Im Bruderduell der deutsch-amerikanischen Passempfänger setzte sich Amon-Ra St. Brown mit seinen Detroit Lions gegen die Chicago Bears mit Equanimeous St. Brown deutlich mit 41:10 durch. Ein Touchdown war beiden nicht vergönnt. Die Lions wahrten ihre Play-off-Chancen.

Defensive Tackle David Bada gab für die Washington Commanders sein NFL-Debüt, er verlor mit dem Team aus der US-Hauptstadt 10:24 gegen die Cleveland Browns. Für den gebürtigen Münchner war es dennoch ein Festtag: Bada, der sich über das NFL Pathway Program ins Roster spielen konnte, erschien in Lederhosen am Stadion.

Quelle: ntv.de, ter/sid

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