Beim deutschen Fußball-Meister FC Bayern München ist der Personalnotstand ausgebrochen. Trainer Jürgen Klinsmann muss beim Pflichtspiel-Auftakt gegen Rot-Weiß Erfurt im DFB-Pokal neben Torjäger Luca Toni auf sieben weitere Profis verzichten. "Das Spiel am Sonntag kommt für Luca noch zu früh", erklärte Klinsmann in München. Auf der langen Verletztenliste der Münchner haben sich neben dem Weltmeister (Wadenverhärtung) noch Franck Ribry, Willy Sagnol, Tim Borowski, Martin Demichelis und Ersatz-Torwart Hans Jörg Butt eingetragen. Hinter dem Einsatz von Bastian Schweinsteiger (Grippe) steht weiterhin ein großes Fragezeichen.

Sosa und Breno in Peking

Trotz der Personalmisere will Klinsmann sich vor der Partie gegen den Drittligisten nicht aus der Ruhe bringen lassen: "Sicherlich, die vielen Verletzungen sind unangenehm, aber wir spüren keinen Druck und machen das Beste daraus." Es fehlen zudem Jos Ernesto Sosa und Breno, die für die Olympischen Spiele in Peking abgestellt sind.

An Stelle der Stammkräfte könnten die Mittelfeldspieler Thomas Müller und Holger Badstuber sowie Stürmer Deniz Yilmaz aus der 2. Mannschaft im Pokal auflaufen. Auf jeden Fall wolle man verhindern, dass "das Spiel gegen Erfurt wieder zu einem Krimi wie in Burghausen wird. Eine Verlängerung wollen wir vermeiden", sagte Klinsmann, der sich aufgrund der hohen Ausfall-Quote auch in der Wahl des Spielsystems eingeschränkt sieht.

"Ohne Demichelis kann ich kein 3-5-2 spielen lassen", meinte der Ex-Bundestrainer, der schnelles Passspiel und viele Positionswechsel für das geeignete Mittel hält, um den voraussichtlich extrem defensiv eingestellten Erfurtern beizukommen. In der vergangenen Saison hatte Wacker Burghausen die Münchner im Elfmeterschießen, das die Bayern nur knapp gewannen, an den Rand einer Blamage geführt.